Bis ins 18. Jahrhundert waren die bereits von den Römern kultivierten Pastinaken ein Grundnahrungsmittel. Danach verdrängten die schneller wachsenden und ertragreicheren Kartoffeln das Wurzelgemüse. Seit einiger Zeit landen Pastinaken wieder vermehrt auf den Tellern. Das zeigt ein Blick in die Anbaustatistik. Rund 1’000 Tonnen haben die Schweizer Gemüseproduzenten 2015 geerntet, zehn Jahre zuvor waren es lediglich 12 Tonnen.

Würzige Wurzel

Von der Form her sehen Pastinaken ähnlich aus wie weisse Rüben oder Rüebli, geschmacklich hingegen erinnern sie an Sellerie oder Kartoffeln. Die Pastinake gehört wie Fenchel und Sellerie zur Familie der Doldenblütler. Sie ist eine anspruchslose und robuste Pflanze, die im Frühling gesät und mit dem ersten Frost geerntet wird. Die weisslich-gelben Wurzeln werden 20 bis 30 cm lang und können bei einem Durchmesser von 5 bis 8 cm ein Gewicht von rund 300 Gramm erreichen.

Die Pastinake ist – wie die Kartoffel – reich an Stärke und somit sehr nahrhaft. Ein Teil der Kohlehydrate sind Pektine, die die Verdauung fördern. Daneben weisen die Pastinaken einen hohen Anteil ätherischer Öle auf, die dem Gemüse den charakteristischen, würzig-aromatischen Geschmack verleihen. Die Pastinaken enthalten die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Kalzium sowie Magnesium und im Vergleich zum Rüebli ist der Gehalt an Vitamin C etwas höher.

Allrounder in der Küche

In der Küche sind Pastinaken vielseitig verwendbar: Aus ihr lassen sich schmackhafte Suppen, Gratins und Eintopfgerichte zubereiten. Sie können als Beilage zu Gemüse oder frittiert wie Pommes frites serviert werden. Auch roh sind die Wurzeln essbar. Und die Blätter der Pastinaken eignen sich wie Petersilie hervorragend zum Würzen. Die Nahrungsmittelindustrie verarbeitet sie zu Babynahrung und Trockengemüse für Fertigsuppen.

Michael Wahl, lid