Walter Lüthi, Vorstandsmitglied bei Swissherdbook, hat genug: Er tritt auf die nächste Delegiertenversammlung im April 2018 zurück. Nach Roland Rothenbühler, ehemaliges Vorstandsmitglied der Freiburger Züchter (die BauernZeitung berichtete), verlässt nun ein weiteres Schwergewicht den Vorstand. «Rothenbühler hat nichts mit meinem Rücktritt zu tun», hält Lüthi fest.

Nach vier Jahren im Vorstand möchte der Berner einem Jüngeren Platz machen. Als Vorstandsmitglied von Swissherdbook verlässt Lüthi automatisch auch den Vorstand des Bernischen Fleckviehzuchtverbands. Damit nicht genug: Lüthi tritt nächstes Jahr wegen Amtszeitbeschränkung auch als Präsident der Emmentaler Züchter zurück. 

Eine Ausnahmesituation

«Im vergangenen Jahr habe ich sicher eine Ausnahmesituation erlebt. Ich würde leugnen, wenn ich behauptete, dies hätte nicht an meinen Kräften gezehrt», sagt der Allmendinger.

Walter Lüthi ist sich bewusst, dass er mit seinem Rücktritt unter Umständen seine Befürworter und jene, die sich für ihn eingesetzt haben, vor den Kopf stösst. «Es gibt sicher auch solche, die sind froh über meinen Abgang», meint er.

Mit Lüthi verliert Swissherdbook nun einen Vertreter, der es wagte, auch unangenehme Themen anzusprechen und nicht gleich bei jeder Forderung Ja sagte. Mit seiner – für einige ungemütlichen Art – verschaffte sich der Red-Holstein-Züchter nicht nur Freunde.

Letzten Herbst, als Lüthi an einer Sitzung der Swissherdbook-Verwaltung eigenmächtig einer Delegation von Züchtern aus dem Greyerzergebiet die Türe öffnete, forderten viele seinen Kopf. Doch ohne Erfolg – im April stellte sich die Delegiertenversammlung hinter ihn. Mit 347 Stimmen schickten die Delegierten den Antrag des Vorstands (Abberufung von Lüthi) bachab.

Peter Fankhauser