Er erwartet weiter, dass die Richtpreise eingehalten und keine ungerechtfertigten Abzüge getätigt werden Wichtig ist, dass der  Detailhandel bei der Beschaffung – insbesondere auch bei der Butter – endlich die preislichen Voraussetzungen dafür schafft, dass die Richtpreise effektiv bezahlt werden können. 

Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands (SBV) befasste sich erneut intensiv mit der Situation auf dem Milchmarkt. Er stellte fest, dass die Produzentenpreise in der Schweiz weiter auf tiefem Niveau verharren, obwohl etliche Indikatoren auf nationaler und internationaler Ebene eindeutig für eine Preiserhöhung sprechen. So liegen die internationalen Preise  30 - 60 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Produzenten in der EU bekommen je nach Indikator um 10 - 18 Rappen je Kilo mehr als vor einem Jahr. Die Butterpreise sind in der EU auf Rekordniveau und über 100 Prozent höher als vor einem Jahr. Gemäss Prognosen bleibt die Marktlage auf den internationalen Märkten in den nächsten Monaten gut. Damit zeigt sich der Markt auf internationaler Ebene, wie letztmals im Sommer 2014. Der Richtpreis für A-Milch betrug damals in der Schweiz 71 Rp./kg und der effektive Milchpreis lag um mehr als 10 Rp./kg höher als heute. Dafür waren die Margen der Verarbeitung und des Handel gemäss Marktberichten des Bundesamts für Landwirtschaft um 4.5 Rappen tiefer! Zudem verbesserte sich das Wechselkursverhältnis zum Euro.

Die inländische Milchproduktion ist weiterhin tief und liegt im ersten Halbjahr um 2.6 Prozent unter dem Vorjahr. Die Butterlager in der Schweiz sind 40 Prozent tiefer als im Vorjahr. Viele Konsumenten und weiter Kreise der Gesellschaft erachten die aktuellen Milchpreise als nicht fair. Die Tiefpreispolitik der Branche schadet dem Image des hochwertigen Produkts Milch. Die langanhaltende Phase mit sehr tiefen Preisen, hat viel Molkereimilchbetriebe in eine wirtschaftlich miserable Lage gebracht. Der Vorstand fordert deshalb eine Erhöhung des Richtpreises für A-Milch für das 4. Quartal 2017 um 5 Rp./kg. Die Richtpreise sind zudem einzuhalten und ungerechtfertigte Abzüge zu eliminieren. Dazu muss auch der Detailhandel bei der Beschaffung – insbesondere auch bei der Butter – die preislichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Richtpreise effektiv bezahlt werden können.

Es ist nicht mehr als gerecht, wenn neben Handel und Verarbeitung auch die Milchproduzenten von der positiven Marktentwicklung profitieren können! 

pd