«Es ist günstiger eine Beratung in Anspruch zu nehmen, als einen langjährigen Scheidungskrieg zu führen oder eine Fehlinvestition zu tätigen», erklärte Annekäthy Schluep-Bieri, Co-Projektleiterin und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV) an der heutigen Medienkonferenz zur Lancierung der Vermittlungsplattform «Hilfe und Unterstützung für Männer und Frauen vom Land» in Bern.

Frauen und Männer vom Land finden auf der Website www.landfrauen.ch geeignete Fachpersonen, die sie bei Fragen und in Problemsituationen unterstützen können. Auch über die Telefonnummer 056 441 12 63 werden Anfragen vermittelt.

Der SBLV reagiert damit auf Anfragen von Bäuerinnen und Bauern in kritischen Situationen. Besonders in kleinen Kantonen sei das Bedürfnis nach ausserregionalen Beratern grösser geworden, erklärte Annekäthy Schluep-Bieri. Ab heute stehen über die Pattform 24 Fachberaterinnen und -berater zur Verfügung. Die Fachthemen sind:

- Zusammenleben in Familie und Betrieb
- Erwerbstätigkeit
- Mein und Dein in der Ehe
- Soziale Absicherung
- Betriebliche Fragen
- Lebensqualität


Angebot hat Grenzen

Auf der Internetplattform können Berater aus sieben Grossregionen der deutschen und französischsprachigen Schweiz ausgewählt werden. Auch unter der E-Mail-Adresse: hilfe-aide@landfrauen.ch können Hilfesuchende eine Anfrage für Unterstützung machen.

Die Fachpersonen arbeiten jedoch nicht gratis und der Verband habe kein Budget, um Beratungen zu finanzieren, hiess es heute. Daher gelten für die Beratungen die branchenüblichen Tarife, welche beim ersten Gespräch miteinander vereinbart werden.

Die Plattform habe auch noch eine weitere Aufgabe zu erfüllen, erklärte Schluep-Bieri weiter. Sie wollen die verschiedenen Angebote der landwirtschaftlichen Schulen, Beratungen und von Verbänden vernetzen und aufführen.

Auch aufgeführt sind das Bäuerliche Sorgentelefon und die «Offeni Tür», denn die neugeschaffene Plattform der Landfrauen biete keine direkte Soforthilfe. Auch arbeitet die Vermittlungsstelle nur zu Büroarbeitszeiten. Das Ziel sei es auch nicht, die bestehenden Hilfeangebote zu konkurrenzieren, sondern diese zu ergänzen.

Die Landfrauen wünschen sich, dass das Beratungsangebot rechtzeitig genutzt werde, bevor kein Ausweg aus einer Krisensituation mehr zu sehen sei.

jba