«Mein Onkel pflegte zu sagen: Wenn ich schon arbeiten muss, dann bitte mit anständigem Geschirr!», erzählte kürzlich eine Bäuerin. Was in Feld und Stall gilt, hat auch im Haushalt seine Berechtigung.

Das steht in der Bäuerinnenküche

Surft frau im Internet auf den Verkaufsseiten der grösseren Elektronikanbieter, stechen ihr viele verschiedene Marken ins Auge. Die bekanntesten sind sicherlich Kenwood und Kitchen Aid. Tatsächlich hat aber fast jede Elektronikfirma eine Küchenmaschine im Angebot. Marken wie Philips, Bosch, Turmix, Electrolux, Moulinex und Rotel tauchen auf. Aber auch Namen wie Smeg, Ohmex, Ankarsrum und Bodum, von denen selbst eine erfahrene Bäuerin noch nie gehört hat.

Was steht denn nun aber tatsächlich in den Küchen der Schweizer Bäuerinnen? Eine Umfrage in der Facebook-Gruppe «von Bäuerin zu Bäuerin» soll einen Einblick geben. Tatsächlich steht hier der «Küchentraktor» an erster Stelle: Von 195 Teilnehmerinnen haben 151 eine Kenwood-Maschine. Es folgen Thermomix mit 21, Kitchen Aid mit 15 und Bosch mit 7 Stimmen. Das Schlusslicht macht eine Turmix-Maschine.

Die verschiedenen Maschinen am Start

Ein Praxistest gehört dazu. Wo liegen die Stärken und Schwächen der einzelnen Maschinen? Wie laut sind sie? Wie sieht es mit dem Stromverbrauch aus? Wie handlich und einfach sind die verschieden Maschinen in der Bedienung? Bei den Mitarbeitenden der Agridea werden die Haushaltsmaschinen zusammengesucht.

Wie in den bäuerlichen Küchen findet man auch hier mehrheitlich Kenwood-Maschinen. Im Vergleich stehen nun die Kenwood Cooking Chef Major, die Kenwood Chef und die Kenwood K Mix, sowie eine Kitchen Aid und eine Braun. Dieser Test ist weder wissenschaftlich belegt noch repräsentativ, das ist der Autorin bewusst. Trotzdem lassen sich einige Erkenntnisse daraus ziehen.

Der Datenvergleich

Die Maschinen stehen in Reih und Glied bereit. Als Erstes werden der Stromverbrauch und die Lautstärke gemessen. Es fällt auf, dass die Kenwood Cooking Chef Major bereits im Stand-by-Modus 22 Watt Stromverbrauch anzeigt. Einzig die Kenwood Chef und die Braun brauchen in diesem Modus keinen Strom. Bei voller Leistung liegt mit 300 Watt die Braun obenauf. Bei der Lautstärke finden sich keine frappanten Unterschiede. Der Pegel liegt zwischen 73 und 83 Dezibel.

Von der Handlichkeit und Reinigung her gibt es keine grossen Differenzen. In unserem Test fällt beim Abwaschen die Braun ab, weil ihr Rührwerk innerhalb der Schüssel angebracht wird, was die Reinigung erschwert. Zu beachten ist auch, dass die Kitchen Aid und die Kenwood K Mix ein recht schweres Oberteil haben. Sie lassen sich nicht ganz so locker öffnen. Ebenfalls aufgefallen ist die Geschwindigkeitsregulierung bei der Kitchen Aid. Diese ist nicht stufenlos und daher manchmal etwas «knorzig».

Die äusseren Werte liegen im Auge der Betrachterin beziehungsweise des Betrachters. Die Kenwood-Maschinen kommen eher klobig und etwas altbacken daher. Die Ausnahme ist die K Mix. Sie ist die Extravagante dieser Marke. Die Braun macht eher den praktischen und handlichen Eindruck.

Der Teigtest

Alle Maschinen müssen einen Lebkuchenteig rühren, sowie einen Zopfteig aus einem Kilogramm Mehl kneten. Während der Lebkuchen für keine der Maschinen ein Problem darstellt, zeigen sich beim Zopf Differenzen. K Mix und Braun haben «schwer zu schaffen», und es macht den Anschein, als fehle ihnen ein wenig die Kraft für so viel Mehl.

Bei der Braun wurde noch von Hand nachgeknetet, damit sich alles schön vermischt und sich die Knöllchen auflösen. Für die Major ist ein Kilogramm Mehl ein Kinderspiel. Sie macht innert kürzester Zeit einen sehr schönen Teig. Zum Schluss lassen sich aber in keinem der Endresultate Unterschiede ausmachen. Massgebend ist dann wohl doch eher die Bäckerin als die Maschine.

Das Fazit

Wie bei jeder Maschine hängt der Kaufentscheid letztendlich von den Bedürfnissen der Käuferin ab. Eine Braun oder eine K Mix passen eher in einen kleineren Haushalt, während die Cooking Major in einem Haushalt, in dem viel gebacken und gekocht wird, oder wo viele Mäuler zu füttern sind, eher einzusetzen ist. Kitchen Aid und Chef sind das Mittelding und haben Spielraum in beide Richtungen.

Designstar ist und bleibt die Kitchen Aid. Sie lässt sich sicherlich in der Küche optisch wunderbar inszenieren. Ist sie doch auch in vielen Farben erhältlich. Alle Maschinen lassen sich mit etlichen Zusätzen ergänzen. Auch hier gilt gut zu prüfen, was wirklich benötigt wird.

Simone Hunziker, Agridea

Küchenmaschinen gibt es übrigens auch in unserem Lesershop Ladissimo.ch