Dass man in der Schweiz das Wasser ab den Hähnen trinken kann, ist für viele selbstverständlich. Doch genau diese Freiheit schwebt nun in Gefahr.

Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, haben die neusten Untersuchungen der Nationalen Grundwasserbeobachtung (Naqua) ergeben, dass an jeder fünften Trinkwasserfassung Pestizide oder deren Abbauprodukte in einer Konzentration gemessen werden, die über dem Toleranzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter liegen.

In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft werde dieser Wert sogar bei 70 Prozent der Messstellen überschritten. 

Wasser teuer aufbereiten

Wenn nicht vermieden werde, dass immer mehr und auch neue Stoffe ins Wasser gelangen, werde man künftig kein naturnahes Trinkwasser mehr anbieten können, so Martin Sager, Direktor des Vereins des Gas- und Wasserfaches. Ausser dieses werde zuvor für viel Geld aufbereitet, äussert sich Sager in der «NZZ am Sonntag».

Schärfere Gesetze gefordert

Um das Grundwasser als Trinkwasserressource zu schützen, sollen gezielte Verbote von Pestiziden helfen. Der Spritzmitteleinsatz soll in den Schutzzonen – bisher sind nur 60 Prozent der Grundwasserzonen effektiv als Schutzzonen ausgeschieden – komplett verboten werden. Das fordern die Fachleute.

Ausserdem soll das Einhalten der bisher geltenden Gesetze besser kontrolliert werden.

All die gewünschten Verbesserungen und Forderungen der Wasserversorger soll der Bund nun in den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel aufnehmen, der bald verabschiedet werden soll.

BauZ