Kurz vor dem Schulstart bekam Dario einen Rollrucksack von Jaime geschenkt. Diesen wünschte er sich schon ganz lange. Denn Arwen, die Tochter meiner Kollegin und auch sehr viele andere Kinder an der Deutschen Schule haben eine solche rückenschonende Schultasche. Er war überglücklich und stolz mit diesem Geschenk. Er konnte es kaum erwarten, es den anderen Kindern zu zeigen.

Dario kam in eine Gruppe mit etwa 20 weiteren Kindern und zwei Lehrern. Der eine Kindergärtner, ein Deutscher, war noch vor den Ferien unser Nachbar. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und Dario fand das ganz toll, dass er nun zu „profe“ Philip zur Schule durfte. Der gesamte Kindergarten der Deutschen Schule hat auf mehrstufige Klassen umgestellt. Das heisst, dass drei Kindergartenstufen jeweils in einer Gruppe geführt werden. So sind, ähnlich wie auf der Finca, viele seiner Spielgefährten älter als er. Das scheint ihm sehr gut zu gefallen, denn schon am ersten Tag kam er ganz zufrieden nach Hause. Auch beim Abschied am folgenden Tag weinte er kaum noch.

Diese schnelle Eingewöhnung in den Kindergarten war für mich eine grosse Erleichterung. Zudem kann ich auch zu Hause auf eine grosse Unterstützung zählen. Wir haben ein neues Haushalts- und Kindermädchen, das sich rührend um Dario kümmert. Da ich nun ca. 85% arbeite, muss ich oft auch nachmittags unterrichten. Nun kann ich aber ganz beruhigt nach dem Mittagessen wieder zur Schule, ohne dass es weder Dario noch mich sehr bekümmert.

Trotzdem merke ich natürlich die höhere Belastung. Häufig arbeite ich abends, wenn Dario im Bett ist, oder am Wochenende an der Unterrichtsvorbereitung oder an Prüfungskorrekturen. Selbstverständlich kommt mir der entsprechend höhere Lohn sehr gelegen.

Trotz der Mehrarbeit konnte ich den Montag wieder freihalten. So kann ich das Wochenende auf der Finca voll auskosten. Zusätzlich bringe ich an diesem Tag wieder frische Produkte zum Verkauf an die Schule.

Mirka Lötscher