Wie wichtig Bienen für die Landwirtschaft sind, ist längst bekannt. Auch dass sie vielen Bedrohungen - wie etwa der Varroamilbe ausgesetzt sind-, liest man immer wieder. «Die zusätzliche Bedrohung der Bienen durch Pestizide wurde aber lange unterschätzt», schreibt Apisuisse, der Dachverband der Schweizer Imker(innen), in einer Stellungnahme zum Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundes.

Erst in letzter Zeit sei in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen «zweifelsfrei aufgezeigt» worden, dass für Bienen nicht nur der sofortige Vergiftungstod ein Problem darstelle. Sondern, dass Pestizide auch weitere Effekte hätten, welche Verhalten und Gesundheit der Bienen nachhaltig schädigten. Besonders problematisch seien Neonikotinoide. «Andere Wirkstoffe, jeder für sich alleine als nicht bienengiftig eingestuft, wirken in Kombination toxisch», heisst es weiter. 

Lenkungsabgabe

«Pestizide machen je nach Nutzpflanze nur einen geringen Teil der Produktionskosten aus. Oftmals liegen diese Kosten tiefer als diejenigen von alternativen Bekämpfungsmethoden. Damit besteht für den Anwender kein besonderer Anreiz, auf den Einsatz chemisch-synthetischer Produkte zu verzichten», schreibt Apisuisse.

Der Verband ist deshalb der Ansicht, dass nur eine Lenkungsabgabe einen nachhaltigen Einfluss hätte. Besonders dann, wenn die Mittel daraus zweckgebunden für die Erforschung und Entwicklung von Alternativen eingesetzt würden. Unverständlich sei auch, dass Pestizide nur mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz besteuert werden.

jw