„Wir verzeichneten wiederum eine erfreuliche Steigerung der Inlandproduktion von 3,7 Prozent. Und was noch viel wichtiger ist: Alle Eier konnten ohne grössere Probleme abgesetzt werden“, hielt GalloSuisse-Präsident Jean Ulmann fest. Doch fast 16 Mio Eier mussten mit den Marktentlastungsmassnahmen des Bundes in den absatzschwächeren Sommermonaten aus dem Markt genommen und rund 8 Mio Stück verbilligt an den Konsumenten abgegeben werden. „Das sind sichere Zeichen dafür, dass mit neuen Ausbau-Projekten gebremst werden muss“, warnte Jean Ulmann vor über 100 Delegierten und  Gästen.

Orientierungen durch Vorstandsmitglieder

Im Marktbericht zeigte Hans Fischer auf, dass 2015 insgesamt 868 Mio Eier produziert und ein Inland-Anteil von 59,4 Prozent konsumiert wurde. Bei den Schaleneiern betrug der Inlandanteil 77 Prozent, das Schweizer Ei werde also deutlich bevorzugt, doch sei der Eierkonsum pro Kopf seit Jahren leicht rückläufig. Diese Entwicklung darf laut Daniel Würgler, Marketingbeauftragter des Vorstandes, nicht einfach hingenommen werden. Die Werbung müsse stärker zum Konsum von Schweizer Eiern anregen, was in jüngster Zeit mit den Fernseh-Spots auch geschehen sei. Er lobte die Basiswerbung des SBV, welche das Image der Schweizer Landwirtschaft pflegt, ebenfalls jenes der Eierproduzenten.  Zu Fragen der Agrarpolitik nahm Bruno Stadelmann Stellung und hielt fest: „Wir wollen keine Verschärfung von BTS und RAUS und der Schlechtwetterauslauf soll fakultativ bleiben“.  Von GalloSuisse mitfinanziert werde jene Doktorarbeit, welche eine Verbesserung für das Wohlergehen der Hennen beim Ausstallen untersucht. Zum Schluss der Orientierungen gab Heinz Lehmann bekannt, dass die GalloSuisse neu 460 Mitglieder habe.

Marketingbeiträge unbestritten

Das Geld für die Marketing-Kommunikation „Das Schweizer Ei“ sehen die Produzenten gut investiert, auch den freiwilligen Marketing-Beitrag. Die positive Haltung der Eierproduzenten gegenüber der Basiswerbung wurde von Urs Schneider, Stev. Direktor des SBV, in seinem Grusswort gelobt. Gleichzeitig stiess er bewusst eine Diskussion über die Neugestaltung der SBV-Beiträge an, welche für die Eierproduzenten künftig deutlich höher ausfallen könnten. Ein Anliegen, welche bei älteren Delegierten, wegen Erfahrungen in früheren Jahren, auf  Skepsis stiess, mehr Offenheit gab es hingegen bei Jüngeren.

Mehr Althennen als Suppenhühner

GalloCircle, unter dem Präsidium von Willi Neuhauser, setzt sich dafür ein, dass die Althennen nicht einfach entsorgt, sondern möglichst als Suppenhennen oder Verarbeitungsfleisch verwertet werden. So ist es den 350 GalloCircle Mitglieder im verflossenen Jahr gelungen, mehr als 1,7 Mio Hennen zu verwerten, plus 10 Prozent, doch das Ziel bleibe, möglichst alle Hennen dem Konsum zuzuführen.

Josef Kottmann