Am nächsten Tag unserer Ankunft in Managua, fuhren wir mit dem Taxi zur Wohnung, die wir auf jeden Fall für die ersten Wochen mieten würden. Der Besitzer, ein Deutscher, war gerade dabei, die Wohnung umzubauen. Es sah sehr schmutzig und unordentlich aus. Er meinte aber, dass es in etwa einer Woche bezugsbereit sei. Am vereinbarten Tag, ich hatte den Pickup bereits mit allen Habseligkeiten beladen, rief ich ihn zur Bestätigung an. Es sei noch nicht fertig, ob wir erst einen Tag später kommen könnten, fragte er. Es erstaunte mich zwar nicht, aber ich wollte meine Reise nicht verschieben. So willigte er ein und wir fuhren an diesem Tag nach Managua.

Von der Finca in San Dionisio kommend, liegt die Wohnung am anderen Ende der verkehrsreichen Stadt. Ich musste jemanden organisieren, der mir half, mich im gefürchteten Strassenverkehr in Managua zurecht zu finden. Schliesslich fuhr ich hinter einem Taxifahrer her, der uns schon ein paarmal geholfen hatte. Diese Durchquerung kostete mich viel Energie. Inzwischen, ich hätte es nie für möglich gehalten, fahre ich diese Strecke ohne Hilfe.

Die Wohnung sah immer noch unfertig und schmutzig aus. Mir war bald klar, dass ich zusammen mit dem Kindermädchen, das ich aus San Dionisio mitnahm, die Wohnung selber reinigen musste. Wir hatten dazu auch genügend Zeit, bevor der Unterricht startete. Der Besitzer liess uns auch noch ein bisschen Farbe da, um ein Zimmer fertig zu streichen. Das wiederum machte Dario grossen Spass. Zudem hatten wir sogar noch Zeit, am Sonntag vor Schulbeginn ans Meer zu fahren.

Bereits fühlen wir uns sehr wohl in unserem neuen Heim. Zusammen mit einer weiteren Wohnung bildet es ein Haus mit relativ grossem Umschwung. Unsere Nachbarn sind zwei Deutsche junge Männer, die ebenfalls als Lehrer an der Deutschen Schule arbeiten. Sie sind sehr nett und ich bin sehr froh in nächster Nähe Ansprechpartner zu haben. Zu meiner Wohnung gehört ein eigener grosser Garten. Es stehen bereits einige Obstbäume, die uns viel Schatten geben. Zudem haben wir Gewürzpflänzchen von der Finca mitgenommen und einige Gemüsearten angesät. Damit haben wir uns ein bisschen „Landleben“ in der Stadt eingerichtet.

Mirka Lötscher