Diese Woche habe ich bereits wieder in der Schule zu arbeiten begonnen. Dario hat noch eine Woche länger Ferien, bevor er dann in die erste Stufe des Kindergartens kommt. Es wird ein grosser Wechsel für ihn werden. Nur zwei seiner ehemaligen Krippenfreunde werden mit ihm in der neuen Gruppe sein. Zudem leiten die zwei Lehrer doppelt so viele Kinder wie in der Krippe. Wir werden ja sehen, wie Dario damit zurecht kommt. Aber vorerst möchte ich ein bisschen von unseren Ferien auf der Finca erzählen.

Wir nutzten die Ferienzeit, um einige Wände im Haus neu zu streichen. Diesmal wählten wir nicht weiss, sondern lachsfarben und grün. Die Nachbarsmädchen bestürmten mich, doch endlich mit dem Malen anzufangen. Dario fand das auch sehr lustig, und ich staunte über seine Ausdauer, aber auch die der Mädchen. Wir strichen nur wenige Wände, aber das Haus erscheint uns wie neu.

Ich hatte vor, in den Ferien viel Marmelade herzustellen. Aber ich schaffte es nicht, genügend Marmeladengläser aufzutreiben. Ich habe auch nach längerem Suchen keine Firma gefunden, die solche Gläser verkauft. Gebrauchte Gläser sind sehr gesucht und deshalb nicht zu organisieren. Sie werden hier vor allem für „chilero“ gebraucht, ein Zwiebel-Chili-Essiggemisch, das zu jedem Essen serviert wird. Nun habe ich zwar „Granadilla“- und Papayamarmelade hergestelllt, aber nur wenige Gefässe eignen sich für den Verkauf. Deshalb werde ich dieses Jahr versuchen, auch in Managua die Früchtejoghurts zu verkaufen, die hier in San Dionisio guten Anklang fanden. Mit dem Joghurt verdienen wir ja sowieso am besten. Wäre super, wenn wir den Verkauf erhöhen könnten.

Es blieb mir aber nicht erspart, während der Ferien für die Schule zu arbeiten. Denn es wird auch für mich grosse Änderungen geben. Ich werde mehr Lektionen bekommen und in doppelt so vielen Klassenstufen unterrichten wie im letzten Jahr.

Mirka Lötscher