An der 100. Generalversammlung des Schweizerischen Raufutterverbands (SRV) diskutierten die 35 anwesenden Heu- und Strohhändler ausführlich den Heumarkt. Dabei kam an den Tag, dass die Bauern lieber Kühe schlachten lassen, als fehlendes Heu einzukaufen.

«Die Heuernte 2015 fiel mengenmässig und qualitativ gut aus», zog der SRV-Präsident Ruedy Zgraggen beim Traktandum «Marktlagebesprechung» Bilanz. Deshalb sei auch an der SRV-Sommerversammlung der Richtpreis für Heu gesenkt worden.

Trotz Sommertrockenheit hat Berggebiet genügend Futter

Der trockene Sommer habe aber «Zug ins Geschäft» gebracht, und in der Folge seien die Preise für Heu um 10 Prozent gestiegen. Jetzt zum Winterbeginn mangle es nicht an Heu dank Importen, stellte Zgraggen fest. «2015 wird aber kein Rekordjahr bei den Heuimporten», stellte der Präsident fest. Auch übriges Futter wie Mais und Zuckerrübenschnitzel sei genügend vorhanden, betonte Zgraggen.

Bei der Umfrage kam zutage, dass die Viehhalter im Voralpen- und Berggebiet ausreichend mit Heu und Silage von guter Qualität versorgt seien. Dies trotz der Sommertrockenheit, die einen Schnitt vertrocknen liess, betonte ein Händler aus Graubünden und schloss seine Erklärungen mit «mehr und besseres Heu liegt in den Scheunen als vor einem Jahr». Auch Heuhändler aus dem Glarnerland und dem Voralpen meldeten eine gute Versorgung mit Futter, flauen Handel und wenig Importe.

Hingegen fehlt es in den viehreichen Gebieten des Mittellandes und im Jura zwar an Futter, berichteten die Heuhändler. Bei einem Milchpreis in der Region von 50 Rappen je kg aber sehr guten Schlachtkuhpreisen, zögen es die Bauern vor, Schlachtkühe zu verkaufen, um die Kuhzahl an die Futtervorräte anzupassen statt Heu zu kaufen.  Der Heuhändler-Präsident stellte einen Ankaufspreis von unbelüftetem «Pferdeheu» von 23 Franken je 100 kg, gepresst in Klein- und Grossballen, zur Diskussion. Nach kurzer Diskussion stimmten die anwesenden Heuhändler dem Antrag des Vorstands zu, den Preis für «Pferdeheu» unverändert zu belassen.

Belüftetes Heu gilt neu 30 bis 33 Franken in Ballen ab Hof

Der Antrag des Vorstands, den Ab-Hof-Richtpreis für belüftetes Heu, gepresst in Klein- und Grossballen, wie bisher auf  30 Franken je 100 kg zu belassen, löste eine lebhafte Diskussion aus. Es hiess, sehr oft stimme die Heuqualität nicht und Belüftungsheu von guter Qualität sei für 30 Franken nicht verkäuflich. Die Versammlung stimmte schliesslich mit 15 gegen 10 Stimmen einer Richtpreisspanne von 30 bis 33 Franken für Belüftungsheu zu. Der Preis ist abhängig von der Qualität des angebotenen Belüftungsheus.