Sprüche, Lebensweisheiten und Sprichwörter begleiten mich durch mein Leben. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, meine Lieblingsaussprüche mit Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, zu teilen.

Ich höre die Wetteraussichten in Radio oder Fernsehen, bedauernd meint der Sprecher, leider bleibt das Wetter schlecht. Immer diese negativen Aussagen, das Wetter ist nicht schlecht, es passt uns vielleicht gerade nicht in den Plan.

«Sonnenschein wirkt köstlich, Regen erfrischend, Schnee erheiternd . . . Wo bleibt da das schlechte Wetter?»

(John Ruskin)

Da haben wir es, klar ist Glatteis nicht die ideale Unterlage zum Autofahren. Selbstverständlich setze ich mir eine wärmere Mütze auf, wenn die Bise mir den Schnee um die Ohren bläst. Wir Menschen haben es gut, wir können uns entsprechend anziehen. Wir starten bei schlechten Strassenverhältnissen etwas früher und passen das Tempo an.

Unfälle passieren oder werden verursacht, leider. War wirklich der Nebel schuld oder war es der fehlende Abstand?

Die prekären Situationen an Fussgängerstreifen, ist da auch das Wetter schuld? Nach dem Verkehrsrecht sind es die Fahrzeuglenker, schliesslich hat der Fussgänger Vortritt. Was nützt mir der Vortritt? Ich bin das schwächste Glied in der Kette, sollte mich entsprechend verhalten, zuerst schauen und dann loslaufen. Dazu kommt die meist dunkle Kleidung der Leute. In der Dämmerung oder bei Regen und Dunkelheit sieht man die Personen kaum.

Das Wetter kann nichts dafür, wenn sich die Menschen nicht entsprechend verhalten.

Bei uns liegt zur Schreibzeit noch Schnee. Eine kräftige Bise weht den Schnee in die entsprechende Windrichtung. Warm eingepackt mache ich mich auf den Marsch mit dem Hund. Viele Tiere haben ihre Spuren im Schnee hinterlassen, von den Bäumen stäubt der Schnee und knirscht unter meinen Schuhen. Ich probiere die Spuren zu lesen, der Hund erkennt sie mit der Nase und könnte mir sicher die jeweilige Tiergattung schnell mitteilen. Es sind Rehe, Füchse, viele Hunde, einige Katzen, ab und zu das Trittsiegel eines Wildschweins.

Das Stapfen durch den Schnee braucht meine Beinmuskeln etwas stärker, das Gleichgewicht ist ebenfalls gefragt. Auch die Augen braucht es auf dem Spaziergang, ich muss schauen, wohin ich trete, wo es vielleicht glatt oder rutschig sein könnte.

Keinen Augenblick habe ich das Gefühl, dass heute schlechtes Wetter herrscht oder gar eisige Kälte, bei minus 3 Grad!

Ich bin dankbar, ich darf durch die Winterlandschaft marschieren, habe zu Hause eine warme Stube, ein gemütliches Haus. Meine Kleidung hält mich warm, meine Schuhe sind dicht und lassen weder Kälte noch Nässe an meine Füsse.

Mir ist bewusst, dass es nicht alle Menschen so gut haben wie ich. Einige haben es vielleicht finanziell besser oder arbeitstechnisch einfacher. Ganz viele Menschen haben es schwer, sehr schwer, und da ist nur selten das Wetter schuld daran. Ich aber bin zufrieden und dankbar, dass ist so viel mehr wert. Da nehme ich auch das Wetter, wie es ist, mache das Beste aus der Situation und passe mich an. Ganz einfach!

Machen Sie es auch so, dann kommt es schon gut.

Erika Hubeli