In meinem Arbeitszimmer oder im Auto läuft die meiste Zeit das Radio. Mein Mann informiert sich abends im Regionalfernsehen über die Tagesereignisse und schaut sich auf dem nationalen Sender die Tagesschau an. Mein Schwiegervater überlässt mir nach seiner Lektüre die Tageszeitung. Da kommt einiges an Nachrichten, Berichten, Reportagen, Informationen und Neuigkeiten zusammen.


Am Radio herrscht die Unsitte, dass Nachrichten stündlich oder halbstündlich wiederholt werden, da beginne ich die Informationsflut zu überhören, oder im Notfall stelle ich mein Gerät auf CD abspielen um.

So viele Themen werden in den Medien überbewertet. Ich werde mit Berichten aus der ganzen Welt überflutet, ich will und kann das Ganze kaum verarbeiten. Die Bilder und Nachrichtenflut überfordern mich, ich schalte ab, mag es nicht mehr hören.

Es steht schlimm um diese Welt, Krieg, Hass, Machtgehabe, Neid und Missgunst sind der Tenor auf der ganzen Erde. Das Flüchtlingselend, das sich schon fast zu einer Völkerwanderung entwickelt hat, lässt kaum jemanden kalt. Wo führt das hin, wo gibt es Lösungen? Sollen wir Geld spenden, Flüchtlinge in unserem Haus aufnehmen oder gar ins Ursprungsland fliegen und für Frieden sorgen?

Politisch liegt einiges im Argen, öffne ich die Zeitung, lese ich Berichte über Gipfeltreffen der Grossmächte. Da herrscht irgendwie kollegiale Distanz, die Politikergrössen schütteln sich die Hände, lächeln gekonnt in Kameras. Dem Betrachter bietet sich ein Bild von Einigkeit und Frieden.

Schon ist wieder eine Nachrichtensendung angesagt, ein Terroranschlag mit Geiselnahme, ein Selbstmordattentäter hat sich in die Luft gesprengt, die EU-Verantwortlichen tagen. Dann die Meldung, dass die amerikanische Regierung den Waffenstillstand in einem afrikanischen Land unterstützt, aber Russland den Rebellen nach wie vor Waffen liefert.

Nun ist es wieder einmal Zeit für mich, auf CD umzuschalten. Ich habe genug, mag mir keine weiteren Informationen mehr anhören.

Die Nachrichten belasten mich, sie ängstigen mich, ich frage mich nur noch: «Wo führt das hin? Steht der nächste Weltkrieg an oder sind wir schon mittendrin?», und die Frage aller Fragen: «Was für eine Welt hinterlassen wir unseren nächsten Generationen?»

Ich möchte diesen ganzen Meldungen gar nicht so viel Raum lassen. Wenn eine Terrororganisation in allen Medien aufgeführt und verhandelt wird, ist das doch Aufwind für die Gruppierung. Klar ist überhaupt nicht in Ordnung, was diese Leute an Verbrechen begehen. Kann ich als Einzelperson etwas dagegen unternehmen?


Fragen, auf die ich keine Antwort habe. In jungen Jahren dachte ich, ich könnte helfen. die Welt zu verbessern. Heute hoffe ich, dass alles nicht noch schlimmer wird. So viele Menschen wünschen sich Frieden auf der Welt. Ein friedliches und akzeptiertes Zusammenleben von Rassen und Religionen, warum bringen wir intelligenten Menschen das nicht auf die Reihe?


Ich glaube, dass Geld, Neid, Missgunst und Machtgehabe dem Frieden im Wege stehen. Solange jeder immer mehr will, jede Firma nur an Gewinn denkt, jeder Nachbar das Gefühl hat, der andere habe es besser als er, oder schlimmer noch, er sei besser als der andere. Solange gibt es kein friedliches Zusammenleben auf der Welt.


Wollen wir gemeinsam anfangen und probieren, einige der negativen Gefühle aus unserem Leben zu verbannen?


Erika Hubeli