Eine neue Studie zeigt auf, welche Bienen- und Hummelarten einen relevanten Beitrag zur Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen leisten, meldet die Forschungsanstalt Agroscope. Es wird aufgezeigt, dass vor allem die häufigen, weit verbreiteten Bestäuberarten für die landwirtschaftliche Produktion wichtig sind. Laut der Studie wird der gezüchteten Honigbiene rund die Hälfte der Wertschöpfung der fremdbestäubten Kulturen verdankt. Trotzdem sei der Schutz der anderen 125 Wildbienen- und Hummelarten nicht zu vernachlässigen, so David Kleijn von der Universität Wageningen gemäss Mitteilung. An der Studie beteiligt waren auch die Universität Bern und Agroscope.

Ertrag und Qualität zahlreicher Kulturen sind von der Bestäubung  durch Insekten abhängig. Die Bedeutung dieser sogenannten Ökosystemdienstleistung sei in den letzten Jahren zunehmend erkannt worden, schreibt Agroscope. Es sei wesentlich, dass für eine solche Dienstleistung der Natur mehrere Arten zur Verfügung stünden. Es wird betont, dass es wichtig sei auch seltene Wildbienenarten zu fördern, die nur einen kleinen Beitrag zur Bestäubung leisten. Denn unter veränderten Bedingungen, zum Beispiel bei einem Klimawandel, sollte immer noch mindestens eine Art diese Dienstleistung erbringen. Mit bewährten Methoden wie dem Biolandbau, Blühstreifen und Ackerrandsäumen werden diese Arten gefördert, sagt Felix Herzog von Agroscope laut Mitteilung. Für seltene, gefährdete Wildbienenarten bräuchte es spezifische Naturschutzmassnahmen.

Die Studie "Delivery of crop pollination services is an insufficient argument for wild pollinator conservation" wertete die Bestäubung zwanzig verschiedener Kulturen durch insgesamt 785 Wildbienenarten auf fünf Kontinenten aus. Für jede dieser Arten wurde der Beitrag zur Wertschöpfung geschätzt. In Europa wurden 41 wichtige Bestäuberarten identifiziert. Welche davon in der Schweiz relevant sind, müsse gezielt erforscht werden, so Herzog.

lid