Um 6 Prozent konnte LeShop.ch, der Online-Supermarkt der Migros, seine Verkäufe im letzten Jahr steigern. Der Ertrag stieg auf 158,1 Mio. Franken. In den vorhergehenden drei Jahren hatten die Verkäufe bei rund 150 Mio. Fr. stagniert.

LeShop.ch sei im ganzen Geschäftsjahr kontinuierlich gewachsen, teilte die Migros-Tochter am Montag mit. So sei der Umsatz in allen vier Quartalen stetig gesteigert worden. Mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent ist LeShop.ch der grösste Online-Supermarkt der Schweiz.

Auch der Konkurrent Coop konnte mit seinem Online-Supermarkt Coop-At-Home deutlich zulegen, wie aus einer Medienmitteilung vom Montag hervorgeht. Nachdem schon in den vergangenen Jahren hohe Wachstumsraten erzielt worden waren, stieg der Nettoerlös auch im letzten Jahr um 12,6 Prozent auf 103 Mio. Franken.

Ein wichtiger Grund für die wachsende Beliebtheit des digitalen Einkaufens ist die zunehmende Verbreitung mobiler Geräte, wie Smartphones und Tablets. Wie aus der Medienmitteilung der Migros hervorgeht, erfolgte 2013 rund jede dritte Bestellung von einem mobilen Gerät aus. 2012 waren es 23 Prozent gewesen, 2011 erst rund 11 Prozent. Die Hälfte der Mobil-Bestellungen wurden von Tablets getätigt.

Wachstum dank Smartphones und Tablets
Auch auf Coop-At-Home wird zunehmend über Smartphones und Tablets zugegriffen. "Der Anteil der Bestellungen über mobile Geräte hat sehr stark zugenommen", sagte Mediensprecher Urs Meier auf Anfrage.

Neben den mobilen Geräten sind die Innovation der Detailhändler als Gründe für die zunehmende Beliebtheit des Online-Einkaufs zu nennen. Zu diesen Neuerungen zählen etwa neue Apps, die den Online-Einkauf erleichtern, Abholstationen, an denen man die bestellten Einkaufstüten mit dem Auto holen kann, oder die Möglichkeit Leergut zurückzugeben.

Trotz der zahlreichen Innovationen und Investitionen fristen die Online-Supermärkte jedoch immer noch ein Schattendasein. Weniger als ein Prozent des gesamten Handels mit Lebensmitteln werde in der Schweiz über das Internet abgewickelt, sagt Thomas Lang von der Unternehmensberatung Carpathia Consulting.

In anderen Ländern, beispielsweise Grossbritannien oder Frankreich, liege der Anteil zwischen drei und fünf Prozent, so Lang. Dominique Locher, der Chef von LeShop.ch, blickt denn auch positiv in die Zukunft: "Vier Fünftel des Schweizer Online-Marktes für Lebensmittel liegen noch brach", liess er sich in der Medienmitteilung zitieren.

Unternehmensberater Lang gibt allerdings zu bedenken, dass sich die Ladenstruktur in der Schweiz von derjenigen im Ausland unterscheidet. "Die Distanz zum nächsten Laden ist in der Schweiz nie sehr gross", so Lang. Dennoch hält er das Wachstumspotenzial des Online-Detailhandels nach wie vor für beträchtlich.

sda