Hans Rudolf Herren wurde für seinen Einsatz gegen Hunger und Armut in Afrika nominiert, für den er 2013 auch als erster Schweizer den alternativen Nobelpreis gewann. Mit seinen Projekten hat er Millionen Menschen in Afrika vor dem Hungertod bewahrt.

«Diese Nomination ist eine grosse Ehre für mich. Ganz besonders freut mich die Anerkennung meiner Arbeit in meinem Heimatland», wird Herren in einer Mitteilung der Stiftung Biovision zitiert. Dass immer mehr Leute Hunger und Armut und und Umweltprobleme an der Wurzel anpacken wollten, mache  ihn optimistisch für die Zukunft, so Herren.

Alternativen zu Pestiziden
Der Sohn eines Landwirts wuchs im Unterwallis auf. Schon als Kind interessierten er sich für natürliche Alternativen zu Pestiziden. Herren promovierte an der ETH Zürich und forschte danach an der Berkeley-Universität ins Kalifornien.

Dann kamen die 70er-Jahre und die Schmierlaus, ein eingeschleppter Schädling, bedrohte die Maniok-Ernten in Afrika massiv. Chemikalien halfen nicht. Es drohte eine Hungerkatastrophe. Herren, damals 31 Jahre alt, wurde vom Institute of Tropical Agriculture (ITA) in Nigeria angestellt, um eine alternative Lösung zu finden.

Millionen Menschen gerettet
In Paraguay entdeckte der Forscher eine Wespenart, die Schmierläuse befällt und tötet. Daraufhin wurden von 1982 bis 1993 in 24 afrikanischen Staaten 1,6 Millionen dieser Insekten freigelassen. Zum Teil warf man sie aus Flugzeugen über den Feldern ab.
Herrens Entdeckung half - und rettete Millionen Menschen.

Für seine Leistungen erhielt Hans Rudolf Herren im vergangenen Dezember zusammen mit seiner Stiftung Biovision den alternativen Nobelpreis. Die Jury des «Right Livelihood Award» begründete den Entscheid damit, dass Herren «mit wissenschaftlicher Kompetenz und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt».

1995 gewann er als erster und bisher einziger Schweizer den Welternährungspreis. Mit dem Preisgeld gründete er 1998 seine Stiftung Biovision, welche die Beseitigung von Hunger und Armut in Afrika zum Ziel hat. Dabei wird primär die ländliche Bevölkerung unterstützt, ihre Erträge aus der Landwirtschaft nachhaltig und ökologisch zu steigern.


Preise in fünf Kategorien
Am Gala-Abend SwissAward des Schweizer Fernsehens (SRF) am 11. Januar werden auch dieses Jahr wieder fünf Persönlichkeiten in den Kategorien Politik, Wirtschaft, Kultur, Show und Gesellschaft ausgezeichnet.

Als Höhepunkt des von Susanne Wille moderierten Abends wählt das Fernsehpublikum aus allen Nominierten die «Schweizerin des Jahres» oder den «Schweizer des Jahres» 2013.

jw