Im Rahmen der neu eingeführten Ressourceneffizienzbeiträge kann ein Landwirt

Beiträge auslösen, wenn er Direktsaat anwendet. Damit werde jedoch der Einsatz von Pflan-zenschutzmitteln gefördert, befürchten Kritiker. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW spricht von einem «potenziellen Risiko».


Daniel Felder ist Berater am BBZ in Schüpfheim LU und unter anderem zuständig für die Einzelberatung in Agrarpolitik. «Viele Landwirte verstehen nicht, warum der pfluglose Ackerbau mit einem Beitrag honoriert wird. In ihren Augen wird so der Einsatz der umstrittenen Pflanzenschutzmittel eher gefördert, als verringert», weiss er zu berichten.

Das führe zu Unverständnis. «Auch bei der Aufwertung von Ökowiesen befürchten Landwirte, dass chemische Mittel vermehrt grossflächig zum Einsatz kommen», so Felder.

BLW relativiert


Victor Kessler vom Fachbereich Direktzahlungen beim BLW relativiert: «Beim pfluglosen Anbau besteht ein potenzielles Risiko zum vermehrten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, dessen wir uns bewusst sind.»

Deshalb bestehe beim Beitrag gleichzeitig auch die Regelung, dass das Herbizid Glyphosat nur mit einer maximalen Menge von 1,5 kg/ha Wirkstoff eingesetzt werden dürfe. «Wir wollen die Landwirte dazu anregen, bodenschonende Methoden auszuwählen, aber gleichzeitig nicht leichtfertig von chemischen Mitteln Gebrauch zu machen», so Kessler.

Rücksprache mit kantonalen Behörden


Die Gefahr des vermehrten Gebrauchs von Pflanzenschutzmitteln bei der Aufwertung von Ökoflächen sieht Kessler nicht. «Bei Flächen mit ungeeigneter botanischer Zusammensetzung muss mit den kantonalen Behörden und Fachstellen für Naturschutz Rücksprache genommen werden», so Kessler.

Zusammen werde man entscheiden, welche Massnahme – mechanisch oder chemisch – für die Entfernung der Vegetation am geeignetsten sei. Diese Regelung sei indes nicht neu, und bedeute daher auch nicht, dass Herbizide plötzlich willkürlich und grossflächig eingesetzt würden, so Kessler.


Julia Schwery