Die Tage gehen ineinander über, jeder randvoll. Eben war Frühling, der Sommer ist bald nur noch Erinnerung. Während ich hier sitze, und beobachte, wie der Wind durch die schon nicht mehr ganz grünen Blätter der Bäume streicht, frage ich mich einmal mehr, ob ich die Zeit gut genutzt habe. Die Zeit, die dieses Jahr schon vergangen ist. Die Zeit, die mir geschenkt ist. Meine Lebenszeit?


Wie oft sage ich, denke ich, ja lebe ich förmlich den Satz: «Ich habe keine Zeit!»

Keine Zeit für eine Tasse Tee mit meiner Freundin. Keine Zeit wirklich aufmerksam hinzuhören, wenn mir eines der Kinder etwas erzählt. Keine Zeit eine wichtige E-Mail zu beantworten. Keine Zeit, keine, keine Zeit!


Wirklich keine Zeit? Ich habe aber doch jeden Tag genau 24 Stunden davon! Jeder hat sie, ohne Unterschied, absolut genau gleich viel! Ich denke oft darüber nach, was genau mich dazu bringt, gehetzt, in Eile, ruhelos und als Folge davon, gereizt und genervt zu werden.

Eigentlich wissen wir das alle… Es ist uns klar, dass wir es nicht jedem Recht machen können. Wir wissen, dass wir zwei Hände, zwei Füsse und einen Kopf haben. Dass unsere Kraft und Energie nachlässt, wenn wir sie verschwenden.


Und doch finden wir uns immer wieder auf dem Weg um diesen ewig gleichen Berg herum. Es ist der Berg unserer grenzenlosen Selbstüberschätzung! Wir nehmen uns so wichtig! Im Grunde denken wir, dass es ohne uns nicht geht! Dass sich die Welt ohne unseren grossartigen Beitrag aufhört zu drehen!

An diesem Punkt, glaube ich, werden wir für unsere Mitmenschen unerreichbar, weil wir so sehr damit beschäftigt sind, was wir tun müssen, erreichen wollen und auf die Beine stellen können! Keine Zeit haben macht uns einsam, schwach und fantasielos! Es raubt uns Lebenskraft und lässt unsere Originalität verblassen!

Warum wissen wir das, und tappen doch immer in die gleiche Falle? Könnte es sein, dass wir zu klein denken? Dass wir uns geringschätzen? Dass wir zu wenig ernst nehmen, was in uns hineingelegt wurde?


Jeder von uns hat einen Traum. Und ich meine wirklich einen Traum! Wir tragen etwas in uns, das nur wir machen können, zu dem nur wir berufen sind! Wo ist er geblieben, Ihr Traum?

Hören Sie in sich hinein, Sie werden ihn finden, auch wenn Sie nicht glauben können, was Sie finden…! (Und nein, ich war weder in einer Selbstverwirklichungsgruppe, noch habe ich ein esoterisches Buch gelesen!) Es gibt etwas, was uns antreibt. Wenn wir das herausfinden, wenn wir uns Stück für Stück daran machen, den Traum zu verwirklichen, sehen wir immer klarer, wo die Prioritäten in unserem Alltag liegen!


Wir laden weniger auf unsere Schultern, auch wenn wir viele Verpflichtungen haben, weil wir nur noch das tun, was wir auch wirklich tun sollen.

Machen wir uns auf den Weg?! Und ich habe nicht gesagt, dass es einfach wird!

Therese Looser