Im Frühling fallen unerwünschte Pflanzen in Wiesen besonders auf, oft mit bunten Blüten oder mit auffälligen Rispen. Die meisten dieser Pflanzen lassen sich mit der richtigen Strategie ohne chemische Hilfsmittel bekämpfen.

Erstaufwuchs durch weidende Tiere zurückdrängen

Im Frühling hat jede Bekämpfungsmassnahme die beste Wirkung. Kerbel, Bärenklau und Storchenschnabel lassen sich durch weidende Tiere im ersten Aufwuchs stark zurückdrängen. Aber auch Ackerunkräuter wie Vogelmiere werden durch Tritt direkt geschädigt. Sogar der Scharfe Hahnenfuss wird mit regelmässigem Beweiden im April vermindert. Neben der direkten Wirkung durch Trittbelastung wird die Bestockung der Weidegräser angeregt und hilft somit, eine dichte Grasnarbe zu bilden, die keine Lückenfüller aufkommen lässt. So werden indirekt auch Blacke und Gemeine Rispe am Vermehren gehindert.

Lichtmangel schaffen

Oft sind reine Weiden unbefriedigend, weil sie verfilzen. Kriechendes Straussgras, Gemeine Rispe und Fadenförmiger Ehrenpreis profitieren vom vielen Licht, das in Dauerweiden regelmässig bis auf den Boden dringt. Sie verdrängen unbemerkt die Futtergräser. In diesem Fall ist vermehrte Schnittnutzung die richtige Lösung. Verfilzte Weiden sollten jedes zweite Jahr im Frühling konserviert werden. Der hoch aufwachsende Bestand beschattet bodennahe Pflanzen und sie werden durch Lichtmangel unterdrückt. Auch Breitwegerich, Gänseblümchen, und Einjährige Rispe lieben diese Art von Konkurrenz überhaupt nicht. Eine zweite Schnittnutzung im selben Jahr verstärkt die Wirkung nochmals deutlich. 

Ein früher Schnitt verhindert das Absamen von Unkräutern

Weiche Tespe kann bei Narbenschäden in kurzer Zeit überhandnehmen. Mit einer frühen Schnittnutzung bei Beginn Rispenschieben werden die Pflanzen stark dezimiert, weil sie auf Versamen angewiesen sind. Klappertopf reagiert ebenfalls sehr empfindlich auf Schnitt bei Beginn Blüte (Achtung: in BFF-Flächen ist evtl. eine Sonderbewilligung einzuholen). Auch Scharfer Hahnenfuss muss in Weiden mit dem Motormäher nachgeputzt werden, damit er nicht versamen kann. Kreuzkräuter sind von Hand auszureissen, bevor sich ihre Samen verbreiten und zum Problem werden. Auch bei allen Hirsearten und bei Schnittgräsern in Weiden muss ein Absamen verhindert werden. Dafür ist hoher Weidedruck notwendig oder es muss nach dem Weidedurchgang nachgeputzt werden.

Die Liste möglicher Verbesserungsmassnahmen ohne Herbizideinsatz liesse sich problemlos verlängern. Werden die oben aufgeführten Massnahmen jedoch konsequent umgesetzt, verbessern sich die meisten Grünflächen in wenigen Jahren merklich.