Am Zibelemärit werden jeweils etwa 40 bis 60 Tonnen des Lauchgewächses angeboten, je nach Ernte. Extrazüge und jeweils über hundert Reisecars aus dem In- und Ausland bringen Besucher nach Bern.

Obwohl der Markt offiziell erst um sechs Uhr beginnt, verkaufen die Gemüsebauern ihre Zwiebelkränze und -zöpfe teilweise schon ab vier Uhr morgens. Dies zur Freude der Einheimischen, die sich auf diese Weise eindecken können, bevor das grosse "Gstungg" beginnt, also der Massenandrang.

Wie in den Vorjahren hat die Orts- und Gewerbepolizei der Stadt Bern auch in diesem Jahr etwas über 600 Stände bewilligt. Jeweils etwa an 200 Ständen wird Zwiebeln und anderes Gemüse verkauft. An den anderen werden beispielsweise Süssigkeiten, Glühwein, Textilien, Schmuck und Keramik feilgeboten.

Erstmals "Crowdspotting" vorgenommen

In diesem Jahr hat Berns Orts- und Gewerbepolizei an zwei weiteren Gassen die Stände auf eine Strassenseite beschränkt. Sie reagierte damit auf ein sogenanntes "Crowdspotting", das sie am Zibelemärit von 2017 erstmals vornahm. Das sagte der Leiter der Berner Orts- und Gewerbepolizei, Norbert Esseiva, am Freitag auf Anfrage.

Bei diesem Crowdspotting handelt es sich um eine Analyse der Menschenmassen. Die Methode gründet auf Crowd-Management-Grundlagen, welche eine Zürcher Firma für andere Schweizer Grossanlässe erarbeitet hat, und ergab Engpässe in den beiden Gassen. Auf diese Engpässe hat die Berner Orts- und Gewerbepolizei reagiert.

"Lebendige Tradition"

Der Zibelemärit findet stets am vierten Montag im November statt. Er geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als Bäuerinnen aus dem bernisch-freiburgischen Seeland ihr Gemüse in Bern zu verkaufen begannen - und zwar zwei Wochen lang ab dem Martinstag am 11. November.

Der Zibelemärit - eine Mischung aus Jahrmarkt und Volksfest - figuriert seit 2011 auf der Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz.

sda