In den kommenden Tagen solle ein neuer, genauerer Antragsmechanismus vorgestellt werden, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos erklärte, die Produzenten, denen ein grosser Teil ihres Marktes weggebrochen sei, sollten weiter unterstützt werden.

Aus EU-Kreisen verlautete, dass vor allem aus Polen zweifelhafte Anträge eingegangen seien, um von den Finanzhilfen aus Brüssel zu profitieren. Die Kommission hege "ernsthafte Zweifel, ob die von Polen übermittelten Zahlen realistisch sind".

So sei die beantragte Entschädigungs-Summe für Salatgurken und Essiggurken fast fünf Mal so hoch wie die Summe der jährlichen EU-Exporte nach Russland. Bei Broccoli und Blumenkohl sei die beantragte Summe drei Mal so hoch.

Die EU hatte im August Massnahmen beschlossen, um den europäischen Obst- und Gemüsebauern zu helfen, die von den russischen Sanktionen betroffen sind. Russland hatte als Reaktion auf Strafmassnahmen der EU im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt die Einfuhr von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Milchprodukten aus EU-Staaten sowie aus den USA, Kanada, Australien und Norwegen verboten.

sda