Wer im Kanton Luzern unterwegs sei, stelle fest, dass sehr viele Kräne zu sehen sind, die Zersiedlung voranschreite, trotz dem revidierten Raumplanungsgesetz. Eigentlich bestehe raumplanerisch eine Trennung zwischen dem Baugebiet und dem Nichtbaugebiet, die sei aber kaum mehr erkennbar. Inzwischen befinde sich 40 Prozent der Siedlungsfläche in den eigentlich frei zu haltenden Gebieten, sagte Agronom Franz Xaver Kaufmann, Egolzwil vom Initiativkomitee. Die Zersiedlung und Verschandelung der Landschaft schreite voran, es brauche nun Gegensteuer, meinte Agronom Josef Blum aus Sempach.

Siedlungsgebiet wächst weiter

Auch das Baugebiet soll weiter wachsen im Kanton Luzern. von heute rund 10000 ha um 15 Prozent auf 12000 ha bis im Jahr 2035 gemäss Richtplan. Der kantonale Richtplan genüge nicht, um der Zersiedelung Einhalt zu gebieten. Künftig müsten Entwicklungen innerhalb des Siedlungsgebietes erfolgen. Oft fehle eine Interessensabwägung zu Gunsten der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Mit einer Verfassungsinitiative soll nun erreicht werden, dass der Schutz der Kulturlandschaft in der Verfassung verankert wird. Und mit einer ergänzenden Gesetzesinitiative sollen konkrete Vorschläge für einen besseren, schnelleren und einheitlichen Vollzug gemacht werden. Heute würden sich die Luzerner Behörden zu wenig für den Kulturlandschutz einsetzen. Das Raumplanungsgesetz biete zwar genügend Massnahmen, die würden aber je nach Kanton unterschiedlich vollzogen.

Fruchtfolgeflächen besser schützen

Besser geschützt werden sollen auch die Fruchtfolgeflächen. Künftig soll es nicht mehr möglich sein, bei Verlust diese durch Bodenverschiebungen zu kompensieren. Das beinhalte zu viele Nachteile und führe zu einer Trivialisierung der Landschaft, meinte Josef Blum. Mit den beiden Volksinitiativn soll eine breite Diskussion über die Raumplanung in der Bevölkerung ausgelöst werden, betonten alt Grossrat Marcel Sonderegger und alt-Nationalrat Hans Widmer. Denn Kulturlandschutz sei nicht nur im Interesse der Bauern, sondern der ganzen Gesellschaft, meinte Biobäuerin Wendy Peter. Die Initiativen sind breit abgestützt, im Komitee sitzen 18 Persönlichkeiten aus der Landwirtschaft, Natur- und Heimatschutz, Politik und Wirtschaft. Bereits zahlreiche Parteien und Organisationen tragen die Anliegen mit. js

Weitere Infos: www.kulturland-luzern.ch.