Als die Rafzer Imkerin Heidi Meyer am Mittwochmittag einen ihrer Bienenstände nahe dem Kieswerk im Rafzerfeld besuchte, fehlten zehn Bienenvölker spurlos. Eine Woche zuvor wurde ihr an einem anderen Stand 18 Bienenvölker entwendet. Wie der «Zürcher Unterländer» am Donnerstag berichtete, macht ein einziges Volk ungefähr fünf Kilogramm Bienen aus und hat einen Wert von rund 100 Franken.

Grosser Verlust
Heidi Meyer betreibt  die Imkerei seit 2014 hauptberuflich. In ihren Bienenhäuser und Magazinen leben rund 200 Bienen­völker. Sie befinden sich mehrheitlich zwischen Wil und Flaach. Die 28 gestohlenen Bienen- und Jungvölker bedeuten für Heidi Meyer einen grossen Verlust. «Vor allem die Jungvölker sind ein wichtiger Betriebszweig. Damit fange ich wieder von vorne an», sagte sie dem «Zürcher Unterländer». Zum Glück seien die Jungköniginnen nicht betroffen. Diese behält die Imkerin bei sich.

Im Widerspruch zum Berfufsethos
«Laut verschiedenen Berichten zum Thema könnte es sich bei den Dieben auch um Imker handeln, die ihren eigenen Bienen­bestand aufstocken wollen – das Fachwissen für den Umgang mit den Tieren hätten sie», hält die Zeitung in ihrem Bericht fest. Daran glaubt Meyer jedoch nicht: Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Täter die Waben behandelten, widerspreche dem Berufsethos des Imkers völlig.

Nur schwer zu schützen
Heidy Meyer ist Mitglied im Bienenzüchterverein Bülach. Bei dessen Mitgliedern sei der Klau von Bienenvölkern kein Problem. Das sagte Präsident Urs Haberstroh dem «Zürcher Unterländer». Die Mitglieder hätten mehrheitlich Bienenhäuser, die abgeschlossen sind. Die Magazine, die man draussen aufstellt, könne man dagegen weder abschliessen noch einzäunen. Diese seien schlecht vor Diebstählen schützen.Heidi Meyer bleibt derweil nicht viel mehr, als zu hoffen, dass es keine weiteren Raubzüge geben wird. Ein Kollege des Bienenzüchtervereins Bülach habe ihr drei Schwärme geschenkt. «Wichtig ist jetzt die Sensibilisierung», sagte Meyer der Zeitung. «Wenn jemand etwas gesehen hat, ist jede Information wertvoll».Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. BauZ