Die Züger Frischkäse AG verarbeitet an ihrem Standort in Oberbüren SG jährlich rund 25 Millionen kg Biomilch. Rund zwei Drittel davon werden exportiert, hauptsächlich nach Europa. Nun hatte die Firma aber ein Problem, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt: «Seit Anfang Jahr sind die Auftragsbücher voll, die Biomilch-Rohstoffversorgung jedoch sehr knapp.» Es seien verschiedene Alternativen geprüft worden, schlussendlich sei der Import von Biomilch aus dem Allgäu die einzige Möglichkeit gewesen.

Grosser Mehraufwand

Das Ostschweizer Unternehmen erhielt von der Oberzolldirektion in Bern eine Bewilligung für aktiven Veredelungsverkehr. Damit muss die importierte Milch in Form von Käse-Spezialitäten wieder vollumfänglich ausgeführt werden. Die Oberzolldirektion bewilligte die Einfuhr von 4 Mio. kg Biomilch in den Monaten Juni bis September. «Effektiv wurden knapp 2 Mio. kg eingeführt», teilt Züger mit. Zusätzlich habe freie Schweizer Biomilch zu marktüblichen Preisen beschafft werden können. Je mehr Biomilch aus der Schweiz habe bezogen werden können, deso einfacher sei die Verarbeitung gewesen.

Die importierte Biomilch aus dem Allgäu wurde separat zwischengelagert und innerhalb von 24 Stunden verarbeitet. Diese separate Lagerung und Verarbeitung ist laut der Firma sehr anspruchsvoll und habe grossen Mehraufwand ausgelöst.

Schweizer Lieferanten gesucht

Deshalb sucht die Züger Frischkäse AG immer noch aktiv nach Milchlieferanten, welche auf Bio umstellen wollen. «Biomilch hat Zukunft», heisst es im Communiqué des Unternehmens.

jw