Am 23. Dezember wurden in Frauenfeld TG nach 97 Tagen Kampagne die letzten Rüben verarbeitet. Von den angelieferten 733 000 t konventionellen Rüben stammten 570 000 t aus der Schweiz. Diese erreichten einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 17,3%  bei einem Fremdbesatz von 8,4 %. Bei den Importrüben wurden 75%  per Bahn angeliefert, erstmals auch aus dem Süddeutschen Raum.

Kampagne vor Weihnachten abgeschlossen

Ähnlich wie für Aarberg ist der Rückblick aus Sicht von Verarbeitung und Logistik vorwiegend positiv. Da die Ostschweiz von den ausgiebigen Niederschlägen von Ende September verschont blieb, konnte die ­Fabrik immer mit ausreichend Rüben versorgt werden. Ab Ende Oktober wurden Rüben per Bahn nach Aarberg verschoben, wodurch auf der Strasse zusätzliche Mengen geliefert werden konnten. Somit konnte die Kampagne vor Weihnachten abgeschlossen werden. Und die Erträge fielen deutlich höher aus als nach den Proberodungen geschätzt wurde.

225 000 Tonnen  Zucker produziert

Insgesamt konnten in der Kampagne 2020 1,54 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet und daraus 225 000 t ­Zucker produziert werden. Die Verarbeitungsmenge war dadurch rund 100 00 t geringer als im vorangegangenen Jahr. Trotz ähnlicher Flächen und guter Wachstumsbedingungen liegt die Ursache dafür in den durch die Viröse Vergilbung verursachten Ertragsverlusten.

Ertrag teils um 50% tiefer

Für 2020 liegt der schweizerische Durchschnitt beim Bereinigten Zuckerertrag (BZE) bei 10,8 t/ha (Vorjahr 11,9 t/ha). Die Unterschiede zwischen den Regionen sind enorm. Im am stärksten betroffenen Kanton Waadt ist  der durchschnittliche BZE mit 6,6 t/ha über 50  tiefer als in den Kantonen der Ostschweiz.

Ausdehnung IP-Suisse Rübenfläche

Trotz grosser Herausforderungen blicken wir zuversichtlich ins neue Anbaujahr. Die neu zugelassenen Sorten, die deutliche Ausdehnung der Anbauflächen von IP-Suisse-Rüben, das Projekt zur Pflanzung von Biozuckerrüben, die Aktivitäten der Fachstelle in Zusammenarbeit mit den Kantonalen Fachstellen zur gezielten Bekämpfung der Blattläuse und das Forschungsprojekt von Agroscope sind einige Gründe dafür.