Klauenpfleger und Tierarzt Hubert Ressler von der Hochstätter Klauenpflege GmbH aus Deutschland fesselte die 100 Anwesenden am Liebegger Milchtag von Beginn an. Jeder spürte, da spricht ein Praktiker mit sehr viel Erfahrung, der seine Aussagen gut mit Bildern dokumentierte und leicht verständlich brachte.

Klauenpflegekurs für alle
"Schont die hinteren Innenklauen, meist genügt es, die Aussenklauen weiss zu schneiden", sagte er. Kuhhässig stehende Kühe entdecke man am besten im Melkstand. Sie müssten sofort behandelt werden. Er rät jedem Milchbauern zu einem Klauenpflegekurs, damit er rasch selber eingreifen kann und Klauenprobleme erkennen lernt. In jeden Laufstall gehört gemäss Hubert Ressler neben der Abkalbebox ein fest installierter und gut beleuchteter Klauenpflegestand. Zuchtreife bedeute Pflegereife, betonte er. Trächtige Rinder seien zwei Monate vor dem Abkalben zu behandeln, Kühe jeweils beim Trockenstellen und lahmende Tiere sofort. Eine stabile Klauengesundheit sei abhängig von Fütterung, Aufstallung und Klauenpflege. "Gelbliches, brüchiges oder wachsiges Horn und diffuse Sohlenblutungen sind Alarmzeichen einer falschen Fütterung", so der Referent.

Doppelsohle bei Klauenrehe
Die Lederhaut, welche das Klauenhorn produziert, sei eine sehr dünne Zellschicht, die durch falsche Fütterung oder erhöhten Druck verletzt werden kann. Die Folge ist eine Klauenrehe-Doppelsohle, welche ganz entfernt und verbunden werden müsse. Danach wird die kranke Klaue mit einem Holzklotz auf der gesunden Klaue entlastet. Nach vier bis fünf Wochen wird der Holzklotz entfernt und die kranke Klaue kontrolliert.

jk

Welche Tipps der Klauenpflegeprofi noch präsentierte, lesen Sie in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 19. Januar.