Von tumultartigen Szenen, eingeschalteten Anwälten und einer verängstigten Geschäftsführerin des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes (SZZV), schreibt der «Walliser Bote». Im Raum steht seit der Leistungsschau des Oberwalliser Zie­genzuchtverbands (OZIV) im ­November der Vorwurf der Ziegenmanipulation. Für eine mögliche Sanktionierung wäre eigentlich der SZZV zuständig, der OZIV ignoriert jedoch dessen Rat und sperrt die Züchter eigenmächtig an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung. Dies, obwohl bislang nicht klar ist, was den Züchtern konkret vorgeworfen wird. Ursula Herren, die Geschäftsführerin des SZZV, wurde an der DV verbal angegangen und ausgebuht.

Züchter kontrollierten heimlich 

Nach der Leistungsschau der Walliser Schwarzhalsziegen war es unter den Züchtern zu hitzigen Wortgefechten gekommen. Drei Ausstellern sei vorgeworfen worden, sie hätten ihre Tiere manipuliert. Im Wissen um die Bedeutung der Schau hatte der SZZV seine besten Richter nach Visp geschickt. Darunter auch Roland Bigler, der gegenüber dem «Walliser Boten» äusserte, er könne sich keine schwerwiegenden Manipulationen vor­stellen. Auch Ursula Herren, ­Geschäftsführerin des SZZV, betonte, die Richter hätten weder bei der Auffuhr noch im Ring Manipulationen festgestellt. Die angebliche Manipulation sei von anderen Züchtern nachts, ohne Beisein der Besitzer(innen), untersucht worden, Beweise gebe es keine.

Der Gang vors Gericht

Die angeblich fehlbaren Züchter wurden für ein bis fünf Jahre vom OZIV gesperrt. Ursula Herren betont, dies sei zivilrechtlich anfechtbar, der OZIV sei nicht befugt, Personen von Schauen auszuschliessen. Für die Beschuldigten ist klar, dass sie nach den Erlebnissen keine Tiere mehr aufführen wollen und gegen den DV-Beschluss nicht rekurrieren. Gegen die Verleumdung, üble Nachrede und Rufschädigung wollen sie allerdings gerichtlich vorgehen.