Der "Kampf" um junge Lernende für gewerbliche Berufe ist in vollem Gang. Auch die Zentralschweizer Käser wollen einen Gang höher schalten und die Vorzüge des Milchtechnologen aufzeigen. Das duale Bildungssystem in der Schweiz funktioniere zwar, sagt Josef Werder von der Küssnachter Dorfkäserei und Präsident der Zentralschweizer Milchkäufer, er beobachtet aber vermehrt eine Neigung hin zum Studium.

Auch für Frauen
Generell bekunden gewerbliche Berufe aktuell, wo die geburtenschwächern Jahrgänge die Grundschule verlassen, Mühe die Lehrstellen zu besetzen. Der Beruf des Milchtechnologen (Zusammenschluss von Käser und Molkerist) haben sich gewandelt und sei zunehmend auch für Frauen sehr attraktiv, findet Josef Werder. "Bei uns lehren die Jungen sauber und exakt zu arbeiten", sagt er. Eigenschaften allerdings, die Lehrabgänger auch für andere Berufe in der Lebensmittelbranche und für Grossmolkereien interessantmachen. Gute Leute, die dann den gewerblichen Käsereien nicht mehr als Käsermeister für Nachfolgeregelungen beispielsweise zur Verfügung stünden.

Infotag am 25. Januar
Wenig hilfreich für die Käsereien seien Absatzprobleme bei grossen Sorten und Käsereischliessungen. "Unser potenzieller Nachwuchs kommt häufig aus dem ländlichen Raum", weiss Werder und bekomme diese Diskussion entsprechend mit. Das Image sei halt wichtig. Josef Werder hatte am Infotag von Mitte Woche fünf junge Leute in seinem Betrieb. Diese haben sich an der Zentralschweizer Bildungsmesse dafür angemeldet. Der nächste Schritt sei dann eine Schnupperlehre. Trübsal blasen mag man ohnehin nicht, zumal die Lehre zusehends als Zweitausbildung ins Auge gefasst wird.

Weitere Infotage finden kommenden Mittwoch in Buttisholz, St. Niklausen, Hergiswil LU, Beromünster, Triengen, Dallenwil und Schwyz statt. Mehr dazu unter www.milchtechnologe.ch/aktuell

aem