In den letzten Wochen haben ein oder mehrere Wölfe im Goms sieben Schafe gerissen, wie die Zeitung "Walliser Bote" berichtet. Überraschenderweise fanden die Angriffe auf Nutztiere nicht auf den Sömmerungsalpen, sondern im Talgrund in der Nähe von Siedlungen statt, wie Sascha Wellig, Wildtierbiologe beim Kanton und zuständig für das Wolfsmonitoring im Oberwallis, bestätigt. Diese Risse fanden in den letzten drei Wochen statt und erstrecken sich von der Gemeinde Fieschertal bis in die Gemeinde Obergoms.

Meldung via SMS

Gerhard Kiechler, Gemeindepräsident von Goms und Landwirt, ist überzeugt, dass ein Wolf auch seine Mutterkuhherde angreifen wollte: "Wir sind nachts vom ungewohnt lauten Gebrüll einer Kuh aus dem Schlaf gerissen worden. Ihrem Mutterinstinkt folgend hat sie vermutlich einen Wolf vertrieben, der sich den Kälbern näherte", erzählt er gegenüber der Zeitung.

In diesem Zusammenhang übt Kiechler Kritik an der Informationspolitik der staatlichen Stellen, die seiner Meinung nach zu spät erfolgte. Er regt an, dass Wolfsmeldungen, ähnlich wie bei Lawinen, Hitzeperioden oder Unwettern, per SMS verschickt werden, um die Bevölkerung zu informieren.

Wie viele Wölfe sind es?

Ob sich im Goms derzeit einer oder mehrere Wölfe aufhalten, ist unklar. "Sichtbeobachtungen zufolge wurden im Goms nur Einzelwölfe beobachtet. Es ist jedoch nicht klar, ob es sich um jeweils dasselbe Individuum handelt", sagt Wildtierbiologe Wellig gegenüber dem "Walliser Boten" weiter aus.