Weshalb beteiligt sich der St. Galler Bauernverband am Integrationsprojekt für Flüchtlinge?

Andreas Widmer: Es gibt zwei Gründe: Wir von der Landwirtschaft sind daran interessiert, dass Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene beruflich integriert werden und wollen unseren Teil dazu beisteuern. Der zweite Punkt ist, dass wir in der Landwirtschaft zu wenig Arbeitskräfte haben. Wir hoffen, aus diesem Projekt wirklich Fachkräfte gewinnen zu können.

Wie sind die Rückmeldungen von den teilnehmenden Betrieben?

Bis jetzt sehr positiv. Man muss aber festhalten, dass diese Leute erst seit zwei Wochen im Praktikum sind. Zuvor hatten sie acht Wochen lang Schule. Die Situation ist natürlich ganz unterschiedlich. Es gibt Leute, die mit der Landwirtschaft aufgewachsen sind und dann gibt es solche, die bringen wenig bis gar keine Vorkenntnisse mit.

Wie nachhaltig schätzen Sie das Projekt ein?

Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr in die Praxis können mit dem Projekt, dass es einen Jahresablauf gibt. Am meisten Bedenken habe ich, dass wir nicht genügend Praktikanten für die Rekrutierung auf den Betrieben haben werden. Wir haben viele Bauern, die Interesse zeigen. Leider ­können wir nicht allen einen Praktikanten zur Verfügung stellen. Darum ist es wichtig, an dieser Organisation fest­zuhalten. Wir sind auf diese Arbeitskräfte angewiesen.