Im Kanton Obwalden sind in den vergangenen Wochen erblindete Gämsen beobachtet worden. Die Gämsblindheit ist eine bakteriell bedingte Augeninfektion, die zur totalen Erblindung führen kann und für die Wildtiere reinen Stress bedeutet.

Die Gämsblindheit ist eine Bindehaut- und Hornhautentzündung. Sie führt zu wässrigen oder schleimigen Augensekreten und geröteten Bindehäuten. Der Erreger kann durch Fliegen oder durch eine direkte Begegnung mit erkranken Tieren übertragen werden, wie das Obwaldner Amt für Wald und Landschaft (AWL) am Mittwoch mitteilte.

Tiere in Ruhe lassen
Wird den Wildtieren in ihrem Lebensraum Ruhe geboten, ist es möglich, dass sie die Krankheit auskurieren können. Für aufgeschreckte Wildtiere besteht jedoch eine grosse Gefahr, durch die Blindheit abzustürzen und sich dabei zu verletzen oder sogar zu sterben.

Erblindete Gämsen müssen unbedingt in Ruhe gelassen werden. Eine Annäherung ist zu unterlassen, denn aufgrund der Erblindung können die Tiere nicht fliehen oder stürzen ab. Selbst wenn die Gämsen kein Fluchtverhalten zeigten, seien sie einem enormen Stress ausgesetzt, schreiben die Behörden. Der Stress koste sie wertvolle Kraft, die dann dem Immunsystem im Kampf gegen den Erreger oder für den Winter fehle.