Die vorhandenen Wildschweine verursachen aber viele Probleme - vor allem im Kulturland. Ein Beispiel sind Schäden an Kartoffelfeldern. Wildschweine graben ganze Kartoffelfelder um. Nicht etwa wegen der Kartoffeln, sondern weil sie in Kartoffelfeldern besonders viele Würmer finden. Doch da sie dabei auch die unreifen Kartoffeln ausgraben und diese in noch grünem Zustand auf der Oberfläche liegen bleiben, werden diese giftig und ungeniessbar.

"Beim Wildschwein kennen wir zwei wichtige Jagdmethoden: Abschüsse ganzjährig auf gefährdeten Kulturen zur Abwehr weiterer Schäden undRegulationsjagd im Winter zur Senkung des Bestandes. Die Regulation von Wildschweinen gewinnt ganz besonders durch speziell ausgebildete Jagdhunde an Effizienz", sagt Martin Baumann vom BAFU. Damit wir solche Hunde in Zukunft auch in der Schweiz gezielt ausbilden können, hat der Bundesrat die Gesetzesgrundlagen geschaffen. Demnächst soll es soweit sein, dass die ersten Jagdhunde in einem schweizerischen Schwarzwildgewöhnungsgatter an ihre durchaus gefährliche Aufgabe gezielt herangeführt werden".

Thomas Jäggi vom Schweizer Bauernverband blickt diesbezüglich zu unseren Nachbarn nach Deutschland. "Es braucht zwingend eine Regulation, ansonsten werden wir Zustände haben wie in Deutschland. Die Wildschweine sind auch eine Bedrohung für unsere Hausschweine. Sie sind Seuchenüberträger und die afrikanische Schweinepest kommt näher und näher", gibt er zu bedenken.

Auch Sara Wehrli von Pro Natura Schweiz findet eine Jagd auf Wildschweine sinnvoll: "Eine jagdliche Nutzung ist beim Wildschwein absolut möglich und sinnvoll".

lid

Das Dossier Nr. 484 vom 07. Dezember 2017 ist eine Serie mit Artikeln über Wildtiere in der Schweiz.