Als Beamte auf dem Parkplatz nahe dem Tegeler Forst eintrafen, fanden sie Eingeweide und einige grössere Stücke Fleisch in einer Kiste. So berichtet die deutsche Zeitschrift «Welt» am Montag. Was gut aus einer Szene eines Kannibalen-Horrorfilms stammen könnte, hat sich tatsächlich in Berlin ereignet.

Lust auf ein gutes Stück Fleisch

Mit einem Beil hat ein Berliner auf einem Supermarkt-Parkplatz ein Wildschwein erschlagen, um es zu essen. Der gelernte Metzger häutete das Tier am späten Sonntagabend im Stadtteil Tegel und nahm es teilweise aus, wie die Polizei am Montag berichtete. Zeugen alarmierten die Polizei. Der Mann versteckte sich erst in einem Gebüsch an der Karolinenstrasse. Er wurde dann aber gefunden und erklärte den Polizisten, er habe das «zutrauliche Tier» erschlagen, um das «gute Fleisch» zu essen, weil er sich das sonst nicht leisten könne.

Anzeige wegen Wilderei

Der Mann zeigte den Polizisten auch den abgetrennten Kopf des Wildschweins, von dem die Polizei ein Foto veröffentlichte. Der Mann wurde wegen Jagdwilderei angezeigt. In den Wohngebieten am Berliner Stadtrand werden oft Wildschweine in Parks, Gärten, auf Strassen und Spielplätzen gesehen. Wegen der milden Winter und dem grossen Futterangebot auf Raps- und Maisfeldern vermehren sich die Wildschweine stärker als früher. Obwohl Jäger immer mehr von ihnen schiessen, wächst ihr Bestand.

sdm