Wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Montag informierte, ereigneten sich die jüngsten Unfälle in der Nacht auf letzten Freitag. Bei Brigels überlebte eine Jungwölfin den Zusammenprall mit einem Zug der Rhätischen Bahn (RhB) nicht.

Aus einem bekannten Rudel

Gemäss Amtsangaben stammt das Tier aus einem diesjährigen Wurf. Es gehöre vermutlich zum Valgronda-Rudel, hiess es. Dieses Rudel hält sich in der Region von Ilanz, dem Val Sumvitg und dem Val Lumnezia auf. Es hatte dieses Jahr erstmals Nachwuchs.

Autounfall tötet Calanda-Wölfin

Die zweite Wölfin wurde zwischen Trin und Tamins von einem Auto angefahren. Die Kollision wurde umgehend gemeldet. Da aber am Unfallort nur ein paar Haare zu finden waren, musste die Wildhut eine Nachsuche durchführen. Dabei wurde das Tier tot aufgefunden. Diese Wölfin dürfte ein im letzten Jahr geborenes Weibchen aus dem Calanda-Rudel gewesen sein.

Beide Wölfe wurden zur genauen Identifizierung ins Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern überführt.

Sechs Wölfe bei Unfällen getötet

Das Amt für Jagd und Fischerei schrieb, wegen des Schnees in den höheren Lagen sei momentan vermehrt damit zu rechnen, dass sich Wölfe auf Futtersuche im Tal und in Siedlungsnähe aufhielten. Entsprechende Beobachtungen sollten dem zuständigen Wildhüter gemeldet werden.

Der letzte Wolf, der in Graubünden auf der Strasse getötet wurde, war vor zwei Wochen bei Tamins im Rückreiseverkehr der Wintersportler von einem Auto überfahren worden. Es war der vierte Wolf, der in Graubünden eine Strassenüberquerung mit dem Leben bezahlen musste. Somit sind dieses Jahr im Gebirgskanton sechs Wölfe bei Verkehrsunfällen getötet worden.

Im Kanton Graubünden sterben Jahr für Jahr mehrere hundert Wildtiere bei Unfällen. Die Statistik der Kantonspolizei weist im letzten Jahr 865 Wildunfälle aus, die zwei Jahre davor waren es jeweils fast 900 Tiere, die bei Unfällen getötet wurden.