Nach einer mehrjährigen Odyssee durch das Rheintal und das Sarganserland kehrte der 101. Ostschweizerische Widder- und Zuchtschafmarkt am letzten Septemberwochenende dieses Jahres zurück in die Markthalle Sargans SG. Weit über 600 Tiere der vier Rassen Weisses Alpenschaf (WAS), Braunköpfiges Fleischschaf (BFS), Texel (TEX) und Schwarzbraunes Bergschaf (SBS) waren angemeldet und wurden von ihren Züchtern dann auch in der neuen Halle am Fusse des Gonzen präsentiert.


Ausnahmslos prächtige Tiere


Einmal mehr zeigte sich, dass die Qualität der aufgeführten Tiere schweizweit ihresgleichen sucht und dass sich die Spitze der Schafzucht am letzten Septemberwochenende in Sargans misst. Prächtige, markante Zuchtwidder, leistungsstarke Zuchtauen und hoffnungsvolle Jungschafe wurden von den Schafschauexperten des Schweizerischen Schafzuchtverbands am Samstagvormittag einer kritischen Beurteilung unterzogen.

Kleinste Nuancen entschieden über Sieg


Für den Abteilungssieg in den einzelnen Alterskategorien kamen jeweils nur Tiere in Frage, die sich punktgenau am Ausstellungstag in einer hervorragenden Verfassung befinden und beinahe perfekt den jeweiligen Rassenanforderungen entsprechen. Über Sieg oder Ehrenplatz entschieden klitzekleine Nuancen, was die Arbeit der Jury, angeführt von Joseph Ming aus Hünenberg See ZG, zu einer äusserst anspruchsvollen Angelegenheit werden liess.


Bei der Marktöffnung am Samstag um 14 Uhr strömten Aussteller und Besucher aus allen Regionen der Schweiz in die lichtdurchflutete Ausstellungshalle. Bald schon herrschte ein emsiges Treiben in den Gängen zwischen den einzelnen Pferchen, und angeregte Diskussionen nahmen ihren Lauf. Am späten Nachmittag standen dann die Spezialwettbewerbe auf dem Programm, die zahlreiche Zuschauer rund um den Vorführring lockten.


Vorjahressieger konnten ihren Titel verteidigen


Beim Genossenschaftscup, einem Gruppenwettbewerb mit fünf Schafen von mindestens zwei Ausstellern, konnten die Sieger des vergangenen Jahres ihre Titel verteidigen. Sowohl

der Schafzuchtverein Flums-Grossberg beim Braunköpfigen Fleischschaf als auch die Schafzuchtstation Rizzi aus Luzein beim Weissen Alpenschaf durften sich erneut als Sieger feiern lassen, wenn jeweils auch nur mit einem hauchdünnen Vorsprung auf die ersten Verfolger. Die Zuschauer bekamen Zuchtschafe der Spitzenklasse zu Gesicht.


Der absolute Höhepunkt stand im Anschluss auf dem Programm, nämlich die Miss- und Misterwahl bei den WAS- und BFS-Schafen. Zur Wahl zugelassen waren nur Tiere, die eine ­Kategorie für sich entscheiden konnten und dabei mit der Maximalpunktzahl bewertet wurden. Erwartungsgemäss präsentierte sich das Beste, was die Schweizer Schafzucht im Moment zu bieten hat im Sägemehlring, dementsprechend gross war die Freude bei den Siegern, wenn die Entscheidung fiel.


Der Marktkommission unter der Leitung von Marktpräsident Martin Keller und ihren Helfern ist es ohne Zweifel gelungen, einen Start für die nächsten 100 Jahre des Traditionsanlasses im Sarganserland auf die Beine zu stellen, der Publikum und Aussteller gleichermassen zu begeistern vermochte.

Matthias Rüesch