Ältere Arbeitnehmende, die sich jünger fühlen, gestalten ihren Job selbstbestimmter. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Bern über die Verhaltensweisen von älteren Berufstätigen. Im Durchschnitt gehören auch die Landwirte zu den älteren Arbeitnehmenden – denn das Durchschnittsalter der Betriebsleiter liegt laut der letzten Strukturerhebung jenseits der 50 Jahre; 50,3 Jahre, um ganz genau zu sein.

Man ist so alt, wie man sich fühlt

Das subjektive Alter - also wie alt sich jemand fühlt - beeinflusst die aktive Gestaltung der Arbeitsaufgaben stärker als das tatsächliche Alter, wie die Universität Bern in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass manche weder in jungen noch in späteren Jahren Projekte und Ideen umsetzen, während andere bis ins hohe Alter nicht damit aufhören können.

In der über ein Jahr dauernden Studie untersuchten die Arbeits- und Organisationspsychologinnen und -psychologen die Verhaltensweisen von 485 älteren Berufstätigen aus Deutschland. Diese waren im Durchschnitt 54 Jahre alt.

"Job-Crafting" – oder wenn man sein eigener Chef ist

Besonderes Augenmerk richteten die Forscher auf das sogenannte Job Crafting. Dabei handelt es sich um die aktive und individuelle Gestaltung der eigenen Arbeit, dies um eine grössere Übereinstimmung zwischen Arbeitsinhalten und den eigenen Fähigkeiten und Präferenzen zu erzielen.

Die in der Fachzeitschrift "European Journal of Work and Organizational Psychology" publizierte Studie zeigt zudem die Bedeutung sinnstiftender Arbeit. Im Alter nähmen Mitarbeitende ihre verbleibende Lebenszeit als kürzer wahr und priorisierten daher eher emotional sinnvolle Ziele, heisst es in der Medienmitteilung.