76 % der Teilnehmerinnen aus Bayern gaben an, dass sie den Haushalt alleine stemmen, 42 % kümmern sich zudem alleine um die Kinderbetreuung. Weiter gaben 47 % an, auch bei der Pflege von Angehörigen keine Unterstützung zu erhalten, schreibt Agrarheute in einem Artikel.

Viel Arbeit auf dem Betrieb

Doch auch auf dem Betrieb übernehmen die Frauen viel Verantwortung. So würden sich zwei Drittel um die Finanzen, Buchhaltung und Bankgeschäfte. 75 % der Befragten gaben an, bei den Stallarbeiten und der Tierpflege mitzuhelfen und auch andere Betriebszweige wie die Direktvermarktung oder der Agrotourismus liegen zum grössten Teil in der Verantwortung der Bäuerinnen, so Agrarheute. Bei der Feld- und Aussenarbeit hilft rund ein Drittel der Frauen mit. Zusätzlich arbeiten 41 % der befragten Bäuerinnen noch ausserhalb des Betriebs.

Kaum Freizeit und keine Ferien

Angesichts der grossen Arbeitsbelastung bleibt kaum Zeit für Urlaub oder Freizeit. Während 27 % der Frauen noch nie Urlaub gemacht haben, würden sich 28 % jährlich Zeit für Ferien nehmen. Die Freizeit beläuft sich bei über 60 % der Bäuerinnen auf 5 Stunden in der Woche, so Agrarheute.

Grund dafür seien laut 70 % der Befragten mangelnde Ersatzkräfte. Trotz der wenigen Freizeit und vielen Arbeit sei die Mehrheit der Bäuerinnen zurieden mit ihrem Beruf und Leben auf dem Hof, heisst es weiter. Die meisten von ihnen ziehen ihre Kraft in der gemeinsamen Zeit mit der Familie oder dem Partner.

Diskriminierung und Vorurteile

Die Studie zeigte jedoch auch, dass sich die Frauen häufig diskriminiert fühlen, da sie keine Wertschätzung erfahren und mit dem Begriff der Bäuerin oft Vorurteile verbunden seien. Daher würde sich nur jede zweite Frau selbst als Bäuerin bezeichnen.

 

Ähnliche Situation in der Schweiz

Auch in der Schweiz werden die Rollen häufig geschlechter-typisch verteilt. So ist die Frau für den Haushalt zuständig, während der Mann den Betrieb leitet. Immer öfter kommt es aber bei der Kinderbetreuung zu Überschneidungen. So bringt auch der Mann heutzutage die Kinder zu Bett oder kocht ihnen eine Mahlzeit.

Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen einer HAFL-Studie.