Der Wonnemonat Mai hat sich von seiner feuchten und auch kühlen Seite gezeigt. Teilweise ergiebige Niederschlagsmengen fielen am Zürichsee, wo etwa in Stäfa in den letzten vier Wochen über 160 mm Regen registriert wurde. In Weinfelden gab es seit dem 1. Mai 139 mm, in Hallau deren 96 mm. Damit kann von einer hohen Wassersättigung der Böden ausgegangen werden, was die Befahrbarkeit doch erschwert. Bei den Temperaturen zeigt sich ein eher verhaltenes Bild. Noch in der ersten Monatshälfte stieg das Tagesmittel kaum über die 10°C-Marke. Seit Mitte Monat zeigen die Wetterstationen einen leichten Anstieg, obwohl erst seit dem letzten Wochenende Tageshöchstwerte um die 20°C erreicht wurden.

Eher schwere Böden

Die Rebenentwicklung läuft nach wie vor eher zögerlich. In frühen Lagen am Zürichsee befinden sich die Schosse noch im Stadium BBCH 53, in dem die Gescheine gut sichtbar und vier bis sechs Blätter entfaltet sind. Auf den eher schweren Böden im Klettgau weisen die Triebe doch einen deutlicheren Rückstand gegenüber Vorjahr auf. Auch können da und dort noch hellgrüne bis gelbliche Blattpartien beobachtet werden, welche auf den Kälteschock und die kühle Witterung der ersten Maihälfte zurückgeführt werden können. Mit den generell zu dieser Jahreszeit steigenden Durchschnittstemperaturen dürfte es nun aber doch rasch vorwärtsgehen. Daran wird auch die angekündigte Kaltfront nur vorübergehend etwas ändern.

Heikle Phase vor der Blüte

Gegenwärtig lässt sich der Blühzeitpunkt noch nicht genau vorhersagen. Die phänologische Entwicklung der Reben gleicht aufgrund des bisherigen Verlaufs dem eher späten Jahr 2016. Damals setzte die Traubenblüte ab dem 20. Juni ein. Ob dies tatsächlich zutrifft oder ob nun plötzlich alles sehr schnell geht, werden die nächsten Wochen zeigen. Es gilt, die Bestände regelmässig zu kontrollieren. Je nach Lage und Entwicklung des Blattzuwachses ist ab Juni mit ersten Ölflecken des Falschen Mehltaupilzes zu rechnen.