Nach langem Warten auf stabiles Heuwetter war es nun endlich so weit und das erste Dürrfutter des Jahres konnte eingebracht werden. Nun gilt es, regelmässig im Heustock die Temperatur zu messen – und zwar bis mindestens zwei Monate nach dem Einbringen des Futters, schreibt die Gebäudeversicherung des Kantons Luzern (GVL) in einem Merkblatt

Die Grenze liegt bei 50 Grad

Dass es warm wird im Heustock, ist soweit normal und kaum zu vermeiden. Wichtig ist aber, den Gärverlauf während zweier Monate mindestens ein bis zweimal pro Woche mit einer Temperaturmessung (Heumesssonde) zu überwachen, so die GVL. Liegt die Temperatur während mehr als drei Wochen über 45 Grad, ist erhöhte Vorsicht geboten.

Es wird empfohlen, ab 50 Grad täglich zu messen und die Werte aufzuschreiben.

Bei 55 Grad die Feuerwehr rufen

Ab 55 Grad wird die Sache buchstäblich zu heiss und man sollte laut GVL die Feuerwehr informieren. Dann müssen Gärgase abgesaugt, Löcher gebohrt oder Gänge geschrotet werden. Ein visueller Hinweis auf eine ausser Kontrolle geratene Gärung sind intensiver Geruch, starkes Schwitzen des Materials und eingesunkene Stellen. Die Feuerwehr kann mit einem Heuwehrgerät die heisse Luft, Gase und Feuchtigkeit absaugen. 

Akute Brandgefahr ab 70 Grad

Werden 70 Grad im Heustock erreicht, bleibt nur der Notruf bei der Feuerwehr – es besteht akute Brandgefahr durch Selbstentzündung. 

 

Woher kommt die Wärme?

Auch wenn das Gras nach dem Mähen auf dem Feld in der Sonne trocknen konnte, sind in der Regeln noch einige nicht-abgestorbene Pflanzenteile vorhanden. Diese atmen weiter und verursachen Wärme. Hinzukommt die Aktivität von Mikroorganismen an feuchten Stellen, die sich bei wärmeren Temperaturen verstärkt.