Während einer Woche haben sich Studierende der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden mit verschiedenen Angeboten rund um die Berner Stadt Burgdorf befasst. Solche «Intensivseminare» sind laut Mitteilung für die Studierenden fester Bestandteil ihrer Ausbildung – und für die besuchte Region eine gute Gelegenheit, von angehenden Fachleute Anregungen zur Verbesserung ihres Angebots zu bekommen. Kürzlich wurden die ersten Resultate des Intensivseminars in Burgdorf vorgestellt. 

«Ämmitaler Ruschtig» ist zu wenig bekannt

Z. B. Beschäftigte man sich mit dem Angebot der Vereins «Ämmitaler Ruschtig», der regionale Emmentaler Produkte bewirbt. Auf der Website des Vereins  findet man die Produzenten verschiedener Lebensmittel wie etwa Käse, Fleisch oder Trockenfrüchten. Zudem kann man Geschenkkörbe selbst zusammenstellen oder Produktekörbe im Abo bestellen. 

Gemäss den Ergebnissen der Intensivwoche fehlt die Bekanntheit des Abos. Das sehen die Studierenden als einen der Gründe für die bisher wenigen Abo-Abschlüsse. Hier müsse daher angesetzt werden. 

Plastikverpackung passt nicht recht zur «Ruschtig»

Weiter hätten Analysen und Gespräche ergeben, dass die Plastik-Verpackung der «Ruschtig»-Geschenkkörbe nicht gut ankommt. Sie widerspreche dem Image der naturnahen Regionalprodukte.

Der nächste Schritt solle sein, die bisherige Abonnementsgestaltung in drei Varianten zu bündeln und damit Kommunikation und Auftritt des Abos für Privat- und Geschäftskunden zu vereinheitlichen. Ausserdem werden die Tourismus-Studierenden die Kosten für Arbeitsaufwand, Verpackung und Lieferung der Abos berechnen, damit diese in Zukunft gedeckt werden können.

Digitale Werbung für Agrotourismus

Da die Agrotourismus-Angebote in der Region Emmental-Oberaargau sehr verschieden sind, ist die einheitliche Vermarktung laut den Ergebnissen der angehenden Fachleute schwierig. Zusätzlich zur Bündelung der Angebote auf der Website des Vereins Agrotourismus Emmental-Oberaargau sei eine «getrennte Kommunikation» am effizientesten. 

Dem Onlinemarketing müsse «deutlich mehr Gewicht als bisher» gegeben werden, insbesondere beim Auftritt auf Social Media und im Internet. Die Studierenden wollen dazu konkrete Kommunikationsmassnahmen ableiten. 

Verkaufsautomaten für die Schaukäserei

Die Emmentaler Schaukäserei sei gezeichnet von einem augenscheinlichen Widerspruch: Viele Besucherinnen und Besucher, aber wenig Umsatz. Die vielen Wanderer und Radfahrer, die vorbeikommen, konsumieren demnach kaum in der Käserei. Um diese Passanten als Kunden zu gewinnen, schlagen die Tourismus-Studierenden an den Hotspots von Wander- und Velowegen Käseverkaufsautomaten vor, um Einheimische sowie Touristen «direkter und individueller» anzusprechen. Kontaktloses Einkaufen rund um die Uhr liege schliesslich im Trend.