Vorverpackter Käse gewinnt sowohl im Export als auch dem schweizerischen Markt immer mehr an Bedeutung. Die Schweiz. Käseunion AG betreibt in Burgdorf eine Vorverpackungsstelle. Die Käselaibe werden dort gereinigt und zerschnitten und unter Vakuum in Folien verpackt. Dabei gehen etwa 20 bis 25 Prozent des Gewichts als Verschnitt verloren. Diese relativ hohen Verluste sind u.a. auch auf die runde Form des Käses zurückzuführen.

In den Vereinigten Staaten ist man deshalb schon vor Jahren dazu übergegangen, viereckige Käse herzustellen, was die Abfälle bei der Vorverpackung bis auf ungefähr 10 Prozent herabsetzt. Der Arbeitsprozess erfährt zugleich eine Beschleunigung, und die Stapelung und der Vertrieb der Ware werden erleichtert. Im Käsereigewerbe stiess die Forderung nach eckigem Käse freilich auf geteilte Ansichten. Es wurden ernste Vorbehalte angebracht.

Dennoch ging die Schweiz. Käseunion auf das Problem ein. Einige gut fabrizierende Käsereien der Westschweiz erhielten den Auftrag, die Herstellung und Pflege von eckigem Greyerzer Käse in der Praxis abzuklären. Die Garantie für das Qualitätsrisiko übernahm die Käseunion. Wenn zur Zeit auch noch keine endgültigen Resultate vorliegen, lässt sich doch erkennen, dass in der Fabrikation keine wesentlichen Schwierigkeiten auftreten. Der Arbeitsaufwand bleibt sich ungefähr gleich.

Dagegen soll die Pflege des viereckigen Greyerzers Käses, der übrigens etwa 10 bis 15 Kilo leichter ist als die traditionellen Laibe (40 bis 45 kg), eine gewisse Mehrarbeit bedingen. Dieser zusätzliche Aufwand dürfte aber nach der Meinung der Käser von Vorteilen, welche die eckige Form bringt, ausgeglichen werden. Die Qualität des eckigen Greyerzers ist jener der runden Laibe wenigstens ebenbürtig. Die Versuche stehen unmittelbar vor dem Abschluss.

lid 

Aus Milchinformationen des L.I. - 16.4. 1968