Das Alphorn gilt zwar heute als Nationalsymbol der Schweiz, jedoch kannten im Mittelalter die Hirten fast aller Länder lange Hörner, mit denen sie sich über viele Kilometer verständigen konnten. 1527 wurde das Alphorn erstmals schriftlich erwähnt, dies im Kloster St. Urban LU, wo man einen Hirten mit Alphorn beherbergte. Im 16. Jahrhundert entstanden auch die typischen jodelartigen Stücke, die je nach Region variierten. Damit riefen die Hirten ihre Herden zusammen, kommunizierten untereinander oder bliesen den Alpsegen. 1805 fand am Unspunnenfest der erste Alphornwettkampf statt, bei dem sich jedoch lediglich zwei Konkurrenten massen. Als um die Jahrtausendwende die Hirten verarmten, gerieten die Alphörner immer mehr in Vergessenheit, ja hatten gar den schlechten Ruf eines Bettelhorns. Als 1910 der eidgenössische Jodelverband gegründet wurde, war nur ein Alphornspieler dabei. Auch Bilder vom Schwing- und Älplerfest 1921 in Bern zeigen, dass damals Alphörner so aussahen, wie der Baum gewachsen war, also sehr unterschiedlich. Da das Instrument über keine Löcher, Ventile oder Klappen verfügt, wird die Stimmung und der Tonumfang alleine durch die Länge bestimmt. Es können auch nur Naturtöne gespielt werden. Die damaligen Instrumente dürften also sehr unterschiedlich geklungen haben. Für einen Tonumfang von  12 Tönen braucht es mit dieser Technik eine Länge von über drei Metern. Es gilt: je länger desto mehr Töne. Somit ist es nachvollziehbar, dass die Hirten von früher mit gekrümmten Bäumen Hörner bauten, welche sie während dem Blasen auf dem Boden aufstellen konnten.

 

Ein Porträt der Alphornmacherei Bachmann aus Eggiwil ist ganz unten im weiterführenden Artikel zu lesen.