Viehdiebstahl ist für Landwirte im Vereinigten Königreich in den vergangenen Jahren zu einem immer grösseren Problem geworden. «Es ist immer mehr geworden», sagte Rebecca Davidson von der Agrarversicherung NFU Mutual der Nachrichtenagentur DPA in London. «Vor zehn Jahren wurden selten mehr als zehn Schafe auf einmal gestohlen. Jetzt bekommen wir regelmässig Berichte, dass 50 bis 100 Tiere betroffen sind.»

Weniger Diebstähle während Corona-Lockdown

2020 machten Farmer landesweit einen Schaden von 2,3 Millionen Pfund (2,9 Millionen Franken) geltend. Das ist zwar ein deutliches Minus im Vergleich zum Vorjahr, als Tiere im Wert von 3 Millionen Pfund gestohlen wurden. Das liege aber daran, dass während des Corona-Lockdowns mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen die Kriminalität allgemein gesunken sei, sagte Davidson.

Rasseschafe sind bei Dieben beliebt

«Vor allem für kleinere Landwirte ist es katastrophal», sagte die Expertin. «Sie arbeiten mit kleinen Gewinnspannen, die geschäftlichen Auswirkungen sind enorm, und es kann viele Jahre dauern, bis die Auswirkungen auf Zuchtprogramme überwunden sind.» Vor allem Rasseschafe würden gestohlen, auch Rinder und Schweine. «Einige betroffene Landwirte sind gezwungen, ihre Herde zu verkleinern. Einige verzichten darauf, das beste Weideland zu nutzen, weil sie sich Sorgen um den Zugang zu Strassen machen», sagte Davidson.

Mit Besorgnis sieht die Versicherungsexpertin den Trend, auch Hütehunde zu stehlen. «Um ein Verbrechen in dieser Grössenordnung zu begehen, benötigt man zweifellos einen guten Schäferhund, um zu helfen.»