Andreas Brügger, der Präsident der Nutzviehauktion Springenboden, ist kein Mann der grossen Worte. Doch sein Lächeln, auch wenn es nach der Auktion etwas müde wirkt, lässt erahnen, er ist zufrieden. Doch er erklärt auch gleich, warum die Auktion Springenboden seit Jahren ein nicht mehr ganz geheimer Geheimtipp bei den Käufern ist. «Hier verkaufen die Züchter ihre besten Tiere, nicht einfach eine Kuh, die sie loswerden möchten», lobt er die Bauern, welche regelmässig die Auktion auf dem Springenboden mit qualitativ hochstehenden Tieren bestücken.

Fleischige Kühe gefragt

Die teuerste Kuh verkaufte Bruno Minnig aus Horboden mit der Dario-Tochter Julia, welche ganze 7000 Franken galt. Bei den Rindern erzielte Golden Dream Rebaka von Christian Mani mit 5500 Franken einen Spitzenpreis.

Von den 105 aufgeführten Tieren wurden alle verkauft. Allerdings ergaben sich gegenüber dem Katalog noch ein paar Änderungen. So wurden einige Tiere nicht aufgeführt, weil sie frisch gekalbt hatten, andere marschierten bereits wieder fit und zwäg mit den wenigen Tage alten Kälbern in den Ring. Bei Milchkühen wurden die Kälber separat versteigert. Einige Tiere wurden aber auch mit Kalb bei Fuss oder hochtragend für die Mutterkuhhaltung verkauft. Ein Trend, der sich ungebremst fortsetzt: dass halfterführige, gutfleischige Tiere aus dem Berggebiet sehr gefragt sind für die Mutterkuhhaltung. Die Verkäufer auf dem Springenboden haben dies erkannt und bieten immer mehr entsprechend angepaarte Rinder an. 

Reger Handel im Stall

Doch auch bei den Milchkühen macht sich mittlerweile eine Trendwende bemerkbar. So waren auf dem Springenboden nicht mehr die ganz scharfen Kühe mit möglichst viel Milch die gefragtesten, sondern Tiere mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen. Auch Andreas Brügger führt den Erfolg der Auktion auf das breite, am Markt orientierte Angebot zurück. Aus diesem Grund verschwinden auch behornte Tiere immer mehr aus dem Angebot der Alpauktion. Die Aufzuchtkälber galten im Schnitt 1750 Franken, wobei auch hier vorwiegend sehr fleischige Tiere angeboten wurden. Milchkühe galten im Schnitt rund 3700 Franken, Mutterkühe blieben mit 3660 Franken nur knapp darunter. Die Rinder galten im Ring rund 3580 Franken. 

So ausgeglichen die Qualität war, so ausgeglichen waren die Preise, die bezahlt wurden. Allerdings blieb es bei einigen Tieren nicht bei einem Besitzerwechsel an diesem Tag. Im Stall ging nach der Auktion der Handel munter weiter. Ein Umstand, den Auktionspräsident Andreas Brügger fragen lässt, warum man nicht das ganze Potenzial im Ring abholen könne. Die Auktion komme nur dank des Einsatzes vieler fleissiger Helfer und guter Züchter zustande. Die Gewinnspanne würde eigentlich ihnen zustehen.

Daniela Joder