Ein ungewöhnlicher Fund an einem gewöhnlichen Spätsommertag. In der Sirnacher Untermatt entdeckten Kinder beim Spielen im Garten einen auffälligen Käfer: gross wie ihre Hand, glänzend schwarz mit weissen Punkten auf den Flügeln und langen Fühlern. Die Mutter der Kinder fing das Tier in einem Konfitüreglas und meldete es – nachdem sie sich darüber im Internet schlau gemacht hatte – beim Pflanzenschutzdienst des Kantons Thurgau. So berichtet die Wiler Zeitung.

Die Larven fressen das Holz

Der asiatische Käfer, kurz CLB genannt, befällt über hundert Laubbaumarten, darunter Ahorn, Platanen, Birken, aber auch Bonsaipflanzen, weiter Rosen und verschiedene Obstbäume. Die weiblichen Tiere legen ihre Eier am Stamm oder an den Wurzeln der Bäume ab, wo Larven daraus schlüpfen. Diese dringen während ihrer Wachstumsphase ins Holz ein und fressen darin grosse Gänge. So stirbt der Baum innert weniger Jahre ab.

Hunde jagen Käfer

Der Kanton hat als Sofortmassnahme Spürhunde auf die Käfer angesetzt. Um die Fundstelle definierte der kantonale Pflanzenschutz mit dem Bund einen Bereich von einem Quadratkilometer. «Wir haben alle Hauseigentümer und Mieter darin angeschrieben und gebeten, den Suchhunden und den Führern Zugang zu den Grundstücken zu gewähren», sagt Gemeindeschreiber Rüesch.

Zweierteams von Spürhundeführern mit je einem Hund gingen auf die Suche nach dem Schädling. «Bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen kontrollieren wir mindestens zweimal und sichern so die Resultate», sagt Hagemeier.

Letzten Mittwoch hätte die erste Suchaktion stattgefunden, heute starte die nächste. «Wir haben bisher keinen weiteren Käfer gefunden», sagt der Spürhundeführer. Das sei ein positives Zeichen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der CLB ausbreitet, sinkt mit jedem Tag.»

 BauZ