Obwohl die Durchführung bis vor kurzem noch unsicher war, konnte am 11. Juni in Thalheim ZH die GV des Verbands kollektiver Getreidesammelstellen VKGS wie geplant stattfinden. Um genügend Abstand gewährleisten zu können, fand sie im Vorraum des Kartoffellagers der Getreidesammelstelle statt.

Einstimmige Wahl des neuen Präsidenten 

Ein wichtiges Traktandum war der Wechsel bei Präsidium und Vorstand: Nach 24 Jahren trat Rolf Häusler, Geschäftsführer der Getreidesammelstelle Thalheim, als Präsident des VKGS zurück. Als Nachfolger wurde einstimmig Olivier Sonderegger gewählt, der seit 2011 als Vizepräsident amtiert. Der 46-jährige Sonderegger ist Geschäftsführer der Landi Gros-de-Vaud in Echallens VD und zudem im Vorstand von Swiss Granum, der Schweizerischen Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen. Häusler, der mit grossem Dank für sein Engagement verabschiedet wurde, stellte sich weiterhin als Vorstandsmitglied zur Verfügung. Er wurde zusammen mit den bisherigen Bertrand Gumy, Walter Kipfer, Martin Müller und John Schmalz für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Als Ersatz für die langjährigen Vorstandmitglieder Claude Chollet, Peter Stalder und Kurt Hostettler, die ihren Austritt bekannt gegeben hatten, wurden der Freiburger Steve Corminboeuf, der Aargauer Toni Küng sowie der Berner Mathias Schwab neu in den Vorstand gewählt.

Unterstützung für die SBV-Kampagne

Ein Thema der GV war zudem die aktuelle Agrarpolitik, auch im Zusammenhang mit den bevorstehenden Pflanzenschutz-Initiativen: «Gemäss AP 22+ sollen auf den Ackerflächen 3,5 Prozent Biodiversitätsflächen vorgeschrieben werden. Gemäss den Modellrechnungen wird die Ackerfläche um weitere 5 Prozent zurückgehen», hielt der zurücktretende Präsident Rolf Häusler fest. «Dies führt zu einem weiter sinkenden Selbstversorgungsgrad». Auch die Tierhaltung sei massiv von neuen Einschränkungen betroffen. Daher unterstütze der Vorstand des VKGS den Schweizerischen Bauernverband SBV in seinem Entschluss, das Parlament dazu aufzufordern, die Botschaft zur AP 22+ zur Überarbeitung an den Bundesrat zurückzuweisen. Damit der Inlandproduktion nicht noch weiter sinkt, seien zudem die Pflanzenschutz-Initiativen klar abzulehnen. Der Vorstand empfahl daher, die Kampagne des SBV gegen die Initiativen mit einem erwarteten Ertragsüberschuss von rund 10'000 Franken zu unterstützen. Dieser Antrag wie auch die weiteren Traktanden wurden einstimmig angenommen.