Ohne Plan rase die Schweiz aktuell auf die Umweltkrisen wie Klimaerhitzung, Biodiversitätsverlust und Überdüngung zu, schreibt die Junge Grüne in einer Mitteilung. Das will die Jungpartei ändern und hat deshalb am 24. August die Unterschriftensammlung für die Umweltverantwortungs-Initiative gestartet. Diese fordere, dass die Umweltbelastung der Schweiz innerhalb von zehn Jahren so reduziert werde, dass die Schweizer Bevölkerung die planetaren Grenzen einhält.

Aktuell falsche Prioritäten

Eine Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen sichere nicht nur das Überleben der Menschheit, sie sei auch eine riesige Chance für die Wirtschaft, die Lebensqualität und für das Image der Schweiz, wird Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz, zitiert. Die Natur müsse den Rahmen für die Wirtschaft bilden und dieser Rahmen werde mit Hilfe der planetaren Grenzen definiert, skizziert die Junge Grüne. Heute überschreite die Schweiz mindestens drei planetare Grenzen: Klima, Biodiversität und Überdüngung. Die Schweiz gehöre zu den Ländern mit der höchsten Umweltbelastung pro Kopf der Welt, verfüge aber auch über die sozialen, bildungspolitischen, demokratischen und wirtschaftlichen Mittel, um den Kurs zu ändern, hiesst es weiter. Aktuell herrsche aber eine ungenügende Gesetzeslage und eine falsche Prioritätensetzung. Neben den Klimazielen überschreite die Schweiz beispielsweise ebenfalls das vom Bund gesetzte Ziel zu Ammoniakemissionen seit 20 Jahren um etwa das Doppelte. Für mehr Verbindlichkeit brauche es deshalb auch die klare Frist von zehn Jahren im Initiativtext.

Gefahr für den Alpenraum

Die Schweiz sei stark von der Klimakrise betroffen und würde damit stark vom Umweltschutz profitieren. Wenn die Schweiz es nicht schaffe die planetaren Grenzen einzuhalten, würden die Menschen in den Alpenregionen in existenzielle Nöte kommen. Die Umweltverantwortungs-Initiative sei also auch ein Gewinn für die Wirtschaft und die Lebensqualität in der Schweiz. Es gebe keinen Planet B. Die planetaren Grenzen zu respektieren sei deshalb keine Option von vielen, sondern der einzige Weg, heisst es abschliessend.

 

Sechs Grenzen im Fokus
Spätestens bis in zehn Jahre nach Annahme der Initiative dürfen die am Bevölkerungsanteil gemessenen planetaren Grenzen durch den Schweizer Konsum nicht mehr überschritten werden. So sieht es die Übergangsbestimmung in der Vorlage der Jungen Grünen vor. Diese Bestimmung solle namentlich in den Bereichen Klimaveränderung, Biodiversitätsverlust, Wasserverbrauch, Bodennutzung, Stickstoff- und Phosphoreintrag. Bei der Umsetzung sollen Bund und Kantone insbesondere der Sozialveträglichkeit im In- und Ausland Rechnung tragen.