Der Anblick zerreisst einem schier das Herz. Blutend liegt ein Nashorn auf dem Boden des südafrikanischen Hluhluwe-iMfolozi-Nationalparks. Es musste sein Horn für Wilderer hergeben – und dafür sterben. Obwohl dieses grausame Vorgehen so häufig ist, dass es die Nashörner an den Rand des Aussterbens gebracht hat, ist es unmöglich, sich an solche Bilder zu gewöhnen. Sie mahnen, die Natur als wertvolles Gut zu schätzen und entsprechend zu schützen. 

Kein Werk unterstrich 2017 diese Botschaft eindringlicher als das Nashorn-Bild mit dem Titel «Memorial to a species» (Mahnmal für eine Art) des Südafrikaners Brent Stirton, der damit von einer sechsköpfigen Jury zum «Wildlife Photographer of the Year 2017» gewählt wurde. Er setzte sich gegen fast 49 000 eingereichte Fotografien aus 92 Ländern durch. Grund zur Freude gab es aber auch für den Schweizer Michel Roggo. Für sein Bild einer Wasserhyazinthe im brasilianischen Feuchtgebiet Pantanal erhielt der Freiburger einen Preis in der Kategorie «Pflanzen und Pilze».

Seit seiner Einführung 1965 hat es sich der Wettbewerb zum Ziel gesetzt, das Feld der Naturfotografie voranzutreiben, die Kunstfertigkeit, technische Exzellenz und neue Arten, die Natur zu sehen, auszuzeichnen. Der Wettbewerb steht nach eigenen Angaben im Zeichen von «wahrheitsgetreuen Darstellungen der Natur ohne übermässige Bearbeitung, mit einem absoluten Respekt für die Tiere und ihren Lebensraum».

Nachdem die besten Werke jedes Jahr traditionell im Natural History Museum in London gekürt werden, gehen sie auf Welttournee. So haben Schweizer derzeit die Möglichkeit, die preisgekrönten Fotografien in Basel zu bestaunen. Es lohnt sich, auch wenn mancher Anblick zum Heulen ist.

Die Ausstellung läuft bis zum 3. Juni im Naturhistorischen Museum Basel.