Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) schaute sich Wälder nach natürlichen Störungen aus aller Welt an. Sie überprüften, wie es sich auf die Artenvielfalt auswirkt, wenn der Mensch nach natürlichen Störungen aufräumt - eine gängige Praxis in vielen forstwirtschaftlichen Betrieben.

90 Prozent blieben erhalten, wenn ...

Das Fazit der Forschenden: 90 Prozent des Artenreichtums blieben erhalten, wenn nur 75 Prozent eines betroffenen Waldgebietes nicht aufgeräumt wurden. Liess man nur die Hälfte eines gestörten Waldes unangetastet, ging etwa ein Viertel der Arten verloren, wie sie im Fachmagazin «Nature Communications» berichten.

Ein Umdenken hat stattgefunden

«In der Schweiz hat seit den beiden Grossstürmen Vivian und Lothar und dem Waldbrand in Leuk im Jahr 2003 ein Umdenken stattgefunden», sagte der WSL-Insektenforscher Beat Wermelinger gemäss einer Mitteilung des Forschungsinstituts. Es werde vermehrt entschieden, das Holz liegenzulassen und eine natürliche Waldentwicklung zuzulassen.

Damit werden etwa Bodenverletzungen, die bei Aufräumarbeiten entstehen, vermieden und Totholz - das vielen Insekten ein zu Hause bietet - bleibt erhalten.